„100 Schulpferde plus“: Rettungsanker der FN für Deutschlands Reitschulen
- pferdewelten
- 21. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Die Reitschulen in Deutschland stehen unter enormem Druck: Hohe Kosten, fehlende Schulpferde und Nachwuchsmangel gefährden ihre Zukunft. Mit der Initiative „100 Schulpferde plus“ startet die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in Kooperation mit der Reit-WM Aachen 2026 ein ambitioniertes Projekt, das der Branche helfen soll.

Reiten lernen in Deutschland? Das wird für viele Kinder und Erwachsene immer schwieriger. Schulpferde sind Mangelware, ebenso wie gut ausgebildete Trainer. Die Situation ist dramatisch, wie Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Pferdesportentwicklung, betont:
„Viele Reitschulen mussten während der Pandemie aufgeben, und auch jetzt kämpfen viele um ihre Existenz.“
Besonders die steigenden laufenden Kosten – von Futter über Versicherungen bis hin zu tierärztlichen Behandlungen – bringen viele Betreiber an ihre Grenzen. Die Folge: Lange Wartelisten und eingeschränkte Angebote. Doch nun soll eine große Initiative für Entlastung sorgen.
„100 Schulpferde plus“: Ein Meilenstein für den Pferdesport
Die FN hat mit „100 Schulpferde plus“ ein umfangreiches Förderprogramm ins Leben gerufen, das die Reitschulen in den Mittelpunkt rückt. Über drei Jahre sollen mindestens 1.000 Förderleistungen ausgeschüttet werden. Kern des Projekts ist der Ankauf von 100 neuen Schulpferden, die dringend gebraucht werden, um die Kapazitäten der Reitschulen zu erhöhen.
Das „plus“ steht dabei für weitere Maßnahmen, die die Betriebe nachhaltig stärken sollen: Zuschüsse für Futter, Einstreu und Versicherungen, Ausrüstungspakete, Weiterbildungsseminare für Trainer und vieles mehr.
So funktioniert die Förderung
Die Initiative richtet sich an Vereine mit Reitschulen, die Mitglied im Landespferdesportverband sind. Um faire Chancen zu gewährleisten, werden die Förderleistungen im Drei-Monats-Rhythmus per Losverfahren vergeben. Besonders attraktiv: Für den Ankauf eines Schulpferdes gibt es Zuschüsse in Höhe von 5.000 Euro – ein Schritt, um den Pferdemangel zu lindern.
Auch Lernmaterialien, Beratungspakete und Unterstützung bei der Trainerausbildung sind Teil der Förderangebote. Ziel ist es, die Reitschulen nicht nur kurzfristig zu entlasten, sondern sie zukunftsfähig zu machen.
Großer Auftritt bei der Reit-WM Aachen 2026
Ein besonderes Highlight erwartet die Schulpferde und ihre Reitschulen im Rahmen der FEI World Championships Aachen 2026. Vom 11. bis 23. August wird das Projekt ins Rahmenprogramm eingebunden, um den „Alltagshelden“ des Pferdesports die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.
Diese Bühne soll zeigen, wie wichtig Schulpferde für die Ausbildung im Reitsport sind und wie sehr sie den Menschen ans Herz wachsen.
Themenwoche #Alltagshelden: Der Auftakt einer Bewegung
Bereits ab dem 25. November stimmt die FN mit einer Themenwoche auf Social Media auf den Projektstart ein. Unter dem Hashtag #Alltagshelden wird auf die Bedeutung der Schulpferde hingewiesen. Geschichten und Bilder von diesen oft unterschätzten Tieren sollen die Öffentlichkeit sensibilisieren und Sponsoren gewinnen.
„100 Schulpferde plus“ ist mehr als ein Förderprogramm – es ist ein Rettungsanker für die Reitschulen in Deutschland. Mit dem Projekt könnte den „Alltagshelden“ auf vier Hufen endlich der Stellenwert gegeben werden, den sie verdienen. Weitere Informationen gibt es auf www.100schulpferdeplus.de. (fnpress)
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