Annica Hansen: Abschied vom CHIO – ein emotionaler Schlussstrich
- pferdewelten
- vor 2 Tagen
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Nach über 10 Jahren zieht die TV-Moderatorin beim CHIO in Aachen die Reißleine – und sorgt mit ihrer Begründung für Aufsehen.

Annica Hansen war mehr als nur ein bekanntes Gesicht beim CHIO in Aachen – sie war über ein Jahrzehnt lang Moderatorin und Botschafterin des renommierten Reitturniers. Doch jetzt ist plötzlich Schluss.
In einem bewegenden Social-Media-Post und einem Interview mit RTL macht Hansen klar: Diese Entscheidung war überfällig – und sie kommt aus tiefster Überzeugung.
„Was glauben wir, mit anderen Lebewesen tun zu dürfen?“
Der Auslöser für ihren Rückzug liegt nicht etwa in einem neuen Karriereziel – sondern in einem tiefen inneren Wandel. Hansen prangert an, was ihrer Meinung nach im Reitsport falsch läuft:
„Wir haben Verantwortung für ein weiteres Lebewesen. Dieses Lebewesen kann nicht sagen: ‚Ich habe da Lust zu‘.“ Vieles werde im Umgang mit Pferden nur interpretiert – auf Kosten der Tiere.
Reitsport in der Kritik: Schlagzeilen vor Olympia
Die Debatte um Ethik und Tierwohl im professionellen Reitsport flammt gerade jetzt, kurz vor den Olympischen Spielen 2024, wieder auf.
Der jüngste Skandal: Ein Video, in dem die britische Top-Reiterin Charlotte Dujardin ihr Pferd mit einer Peitsche schlägt. Die Konsequenz: Suspendierung. Für Hansen ist das nur ein Beispiel von vielen – zu viele.
Zwischen sportlichem Ehrgeiz und Tierschutz
„Ich bin nicht gegen den Sport, aber für die Pferde“, betont Hansen. Sie fordert klare Grenzen: Wenn ein Tier Schmerzen zeigt, darf es nicht antreten. Tierschutz müsse Priorität haben – nicht der Medaillenspiegel. In ihren Worten schwingt eine Hoffnung mit:
„Ich würde mir einen Sport wünschen, in dem das Pferd wichtiger ist als der Erfolg.“
Ein persönlicher Wandel
Die TV-Moderatorin ist nicht nur Beobachterin – sie ist auch Reiterin. Vor vier Jahren kaufte sie sich einen eigenen Hof, lebte fortan mit ihren Pferden unter einem Dach.
Diese Nähe hat sie verändert: „Ich habe Dinge früher auch anders gemacht“, gesteht sie offen, „aber mich seither einfach entwickelt.“
Kritik und Zuspruch: Die Diskussion ist eröffnet
Während viele ihre Haltung feiern, gibt es auch Gegenwind. Nicht alle Reitsport-Fans wollen sich mit Hansens kritischem Blick auf ihren Lieblingssport anfreunden. Doch Hansen bleibt standhaft. Ihr Rückzug ist kein Affront – sondern ein Aufruf zum Umdenken.
Auch wenn sie ihre Moderation beim CHIO beendet, bleibt die Verbindung bestehen. Hansen wird dem Traditionsturnier zumindest als Zuschauerin weiterhin die Treue halten. Für sie beginnt ein neues Kapitel. Eines, in dem das Pferd nicht auf der Strecke bleibt.
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