Bindehautentzündung beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung
- pferdewelten
- 17. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei Pferden. Sie kann leicht verlaufen, aber auch ein Zeichen für ernsthafte Probleme sein.

Dieser Ratgeber bietet umfassende Informationen über die Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlung dieser Augenerkrankung.
Was ist eine Bindehautentzündung?
Eine Bindehautentzündung ist eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva), einer dünnen Schleimhautschicht, die das Auge und die Innenseite der Augenlider bedeckt. Diese Entzündung kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter Reizungen, Infektionen oder allergische Reaktionen.
Ursachen der Bindehautentzündung beim Pferd
Die Ursachen einer Bindehautentzündung lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Mechanische Reizung
Staub, Sand oder Heu können ins Auge gelangen und die Bindehaut reizen.
Verletzungen durch Fremdkörper oder Äste.
Infektionen
Bakterielle Infektionen: Häufig ausgelöst durch Erreger wie Staphylococcus oder Streptococcus.
Virale Infektionen: Z. B. Herpesviren.
Pilzinfektionen: Besonders bei geschwächtem Immunsystem.
Allergien
Pollen, Schimmelsporen oder bestimmte Futtermittel können allergische Reaktionen auslösen.
Umweltbedingungen
Wind, UV-Strahlung oder starke Temperaturschwankungen können das Auge reizen.
Parasiten
Fliegen, insbesondere die sogenannte „Augenfliege“, legen häufig Eier im Bereich der Augen ab und verursachen Reizungen.
Begleiterscheinung anderer Erkrankungen
Erkrankungen wie eine periodische Augenentzündung (Mondblindheit) oder eine Hornhautentzündung können ebenfalls mit einer Bindehautentzündung einhergehen.
Symptome einer Bindehautentzündung
Die Anzeichen können je nach Ursache variieren, umfassen jedoch häufig:
Rötung: Die Bindehaut ist deutlich gerötet.
Schwellung: Die Augenlider können anschwellen.
Tränenfluss: Ein verstärkter, meist klarer bis gelblicher Ausfluss.
Lichtempfindlichkeit: Das Pferd kneift das betroffene Auge zusammen oder meidet Licht.
Juckreiz: Das Pferd reibt sich mit den Beinen oder an Gegenständen am Auge.
Unwohlsein: Appetitlosigkeit oder verändertes Verhalten können auf Schmerzen hinweisen.
Diagnose einer Bindehautentzündung
Die Diagnose erfolgt durch einen Tierarzt, der folgende Untersuchungen durchführen kann:
Klinische Untersuchung: Beurteilung des Auges auf Rötung, Schwellung und Fremdkörper.
Fluoreszein-Test: Ein Farbstoff wird ins Auge gegeben, um Verletzungen der Hornhaut sichtbar zu machen.
Abstriche: Zur Identifizierung von Bakterien, Viren oder Pilzen.
Augeninnendruckmessung: Um ernsthafte Erkrankungen wie ein Glaukom auszuschließen.
Behandlung der Bindehautentzündung beim Pferd
Sofortmaßnahmen
Spülen Sie das Auge mit sterilem Kochsalz, um Fremdkörper zu entfernen. Schützen Sie das Auge vor weiteren Reizungen, z. B. durch eine Fliegenmaske.
Medikamentöse Therapie
Je nach Ursache verordnet der Tierarzt:
Antibiotische Augentropfen oder -salben bei bakteriellen Infektionen.
Antivirale Medikamente bei viralen Auslösern.
Kortisonhaltige Präparate zur Linderung von Entzündungen (nur nach Abklärung, dass keine Hornhautverletzung vorliegt!).
Antiallergika bei allergischen Reaktionen.
Schmerzmittel bei starken Beschwerden.
Weitere Behandlungsmaßnahmen
Sollte ein Fremdkörper die Ursache sein, muss dieser von einem Tierarzt fachgerecht entfernt werden. Eine konsequente Fliegenabwehr ist essenziell, z. B. mit Fliegensprays oder -masken.
Begleitende Pflege
Ruhige Umgebung: Stress vermeiden, um die Heilung zu fördern.
Kontrolle: Beobachten Sie das Auge regelmäßig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Vorbeugung einer Bindehautentzündung
Verwenden Sie Fliegenmasken und -sprays, insbesondere in den Sommermonaten. Achten Sie auf eine staubarme Umgebung, insbesondere im Stall. Hochwertiges Futter stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen.
Kontrollieren und reinigen Sie die Augen Ihres Pferdes regelmäßig. Vermeiden Sie Kontakt mit infizierten Pferden und desinfizieren Sie Putzzeug sowie andere Utensilien.
Wann zum Tierarzt?
Eine Bindehautentzündung kann harmlos sein, sollte jedoch immer ernst genommen werden. Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, wenn:
Der Tränenfluss ungewöhnlich stark ist oder sich die Farbe des Ausflusses verändert.
Das Auge geschwollen oder das Pferd sehr lichtempfindlich ist.
Keine Besserung nach ein bis zwei Tagen eintritt.
Eine Verletzung oder ein Fremdkörper sichtbar ist.
Fazit
Die Bindehautentzündung beim Pferd ist in den meisten Fällen gut behandelbar, erfordert jedoch schnelles Handeln und eine sorgfältige Pflege. Mit der richtigen Vorbeugung und Aufmerksamkeit können Pferdebesitzer dazu beitragen, die Gesundheit der empfindlichen Pferdeaugen zu bewahren.
Erkennen Sie die Symptome frühzeitig und vertrauen Sie auf die Expertise Ihres Tierarztes, um Ihrem Pferd eine schnelle Genesung zu ermöglichen!
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