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Bitterkräuter für Pferde: Wohlbefinden fördern auf natürliche Weise

Bitterkräuter spielen eine wichtige Rolle in der natürlichen Ernährung und Gesundheitsförderung von Pferden. Diese Pflanzen sind nicht nur reich an Vitalstoffen, sondern unterstützen auch die Verdauung, fördern die Leber- und Nierenfunktion und helfen bei der Entgiftung des Körpers.

Brennnessel
(Quelle: @Paul Morley / Unsplash)

Bitterkräuter sind wahre Multitalente in der Pferdeernährung. Sie unterstützen die Verdauung, stärken die Leber und fördern die Entgiftung – eine ideale Ergänzung für Pferde, die in der heutigen Haltung oft nicht mehr den Zugang zu natürlichen, wildwachsenden Pflanzen haben.


Doch wie setzt man Bitterkräuter richtig ein, und welche Vorteile bringen sie tatsächlich? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über Bitterkräuter für Pferde wissen müssen – von ihren Vorteilen über die richtige Anwendung bis hin zu wichtigen Sicherheitsaspekten.


Was sind Bitterkräuter?


Bitterkräuter sind Pflanzen mit einem hohen Anteil an sogenannten Bitterstoffen, die den charakteristischen bitteren Geschmack verleihen. Diese Stoffe wirken positiv auf die Verdauung und die Stoffwechselorgane, indem sie die Produktion von Verdauungssäften wie Galle, Speichel und Magensäure anregen.


In der Natur kommen Pferde instinktiv mit Bitterkräutern in Berührung, da viele Wildpflanzen natürliche Bitterstoffe enthalten.


Vorteile von Bitterkräutern für Pferde


Förderung der Verdauung


Bitterstoffe regen die Produktion von Verdauungsenzymen und Magensäure an, was die Futterverwertung verbessert. Sie fördern außerdem die Darmtätigkeit und können Blähungen sowie Koliken vorbeugen.


Unterstützung der Leberfunktion


Bitterkräuter helfen der Leber, Schadstoffe zu verarbeiten und abzutransportieren, und unterstützen so die Entgiftung.


Stärkung des Immunsystems


Bitterstoffe wirken entzündungshemmend und fördern die allgemeine Widerstandskraft des Körpers.


Regulation des Stoffwechsels


Sie können helfen, Stoffwechselstörungen wie Hufrehe oder EMS (Equines Metabolisches Syndrom) zu verhindern oder zu lindern.


Förderung von Appetit und Gewichtskontrolle


Pferde, die unter Appetitlosigkeit leiden, profitieren von den appetitanregenden Eigenschaften der Bitterkräuter.


Wichtige Bitterkräuter für Pferde


Hier sind einige der am häufigsten verwendeten Bitterkräuter, ihre Eigenschaften und Anwendungsgebiete:


Löwenzahn


Eigenschaften: Fördert die Leberfunktion, wirkt harntreibend und verdauungsfördernd.

Verwendung: Als frisches Kraut, getrocknet oder als Teeaufguss.


Mariendistel


Eigenschaften: Unterstützt die Regeneration der Leberzellen, wirkt antioxidativ.

Verwendung: In Form von Samen oder Extrakten.


Wermut


Eigenschaften: Anregend für die Magensaftproduktion, antibakteriell.

Verwendung: Getrocknet oder als Bestandteil von Kräutermischungen (nur in kleinen Mengen, da es sehr bitter ist).


Schafgarbe


Eigenschaften: Fördert die Gallensekretion, wirkt entzündungshemmend.

Verwendung: Als Tee oder getrocknetes Kraut.


Artischocke


Eigenschaften: Unterstützt die Leber und fördert die Fettverdauung.

Verwendung: Als Blätter oder Extrakt.


Brennnessel


Eigenschaften: Wirkt blutreinigend und harntreibend.

Verwendung: Frisch, getrocknet oder als Tee.


Ringelblume


Eigenschaften: Fördert die Verdauung und die Wundheilung.

Verwendung: Getrocknete Blüten oder als Salbe (äußerlich).


Anwendung von Bitterkräutern


Frisch oder getrocknet


  • Frische Kräuter können direkt gepflückt und verfüttert werden.

  • Getrocknete Kräuter eignen sich besonders gut für die regelmäßige Gabe im Futter.


Als Teeaufguss


Übergießen Sie die Kräuter mit heißem Wasser und lassen Sie sie ziehen. Den abgekühlten Sud können Sie über das Futter geben.


In Kräutermischungen


Fertige Kräutermischungen sind eine einfache Möglichkeit, Bitterkräuter in die Ernährung Ihres Pferdes zu integrieren.


Dosierung


  • Die richtige Menge hängt von der Art des Krauts, dem Gesundheitszustand und der Größe des Pferdes ab. Allgemein gilt: weniger ist mehr, da Bitterkräuter hochkonzentriert sind.

  • Faustregel: 10–20 g getrocknete Kräuter pro Tag für ein Großpferd.


Wann Bitterkräuter sinnvoll sind


Bitterkräuter eignen sich besonders in folgenden Situationen:


  • Zur Unterstützung der Leber- und Nierenentgiftung (z. B. nach Medikamentengaben).

  • Bei Verdauungsproblemen wie Appetitlosigkeit, Blähungen oder Koliken.

  • Zur Förderung der Stoffwechselgesundheit, insbesondere bei älteren oder stoffwechselkranken Pferden.

  • Während der Fellwechselzeit, um den Körper zu entlasten.


Wichtige Sicherheitsaspekte


Richtige Dosierung


Übermäßige Mengen können unerwünschte Wirkungen haben, wie Durchfall oder Magenbeschwerden.


Individuelle Verträglichkeit


Nicht jedes Pferd verträgt alle Bitterkräuter. Beobachten Sie die Reaktion Ihres Pferdes bei der Einführung neuer Kräuter.


Keine Daueranwendung


Bitterkräuter sollten in Kuren von 4–6 Wochen angewendet werden, um eine Überlastung der Organe zu vermeiden.


Kombination mit anderen Medikamenten


Konsultieren Sie einen Tierarzt, wenn Ihr Pferd Medikamente einnimmt, da einige Kräuter die Wirkung beeinflussen können.


Bitterkräuter und natürliche Pferdehaltung


In der Natur wählen Pferde instinktiv Pflanzen mit Bitterstoffen aus, um ihre Gesundheit zu unterstützen. In der heutigen Haltung fehlen diese Möglichkeiten oft, da Weiden meist intensiv bewirtschaftet werden.


Durch die gezielte Gabe von Bitterkräutern können Sie diese Lücke schließen und das Wohlbefinden Ihres Pferdes nachhaltig fördern.


Fazit


Bitterkräuter sind ein wertvolles Mittel, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes auf natürliche Weise zu unterstützen. Sie fördern die Verdauung, entlasten die Stoffwechselorgane und tragen zur allgemeinen Vitalität bei.


Mit der richtigen Auswahl, Dosierung und Anwendung können Sie Ihrem Pferd helfen, gesund und ausgeglichen zu bleiben. Achten Sie darauf, die Kräuterkur individuell anzupassen und im Zweifel immer den Rat eines Tierarztes oder einer Tierheilpraktikerin einzuholen.





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