Dermatophilose beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung
- pferdewelten
- 18. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Dermatophilose, auch bekannt als „Regenkrätze“ oder „Hautfäule“, ist eine bakterielle Hauterkrankung, die bei Pferden weltweit auftritt. Sie tritt häufig in feuchten, warmen Klimazonen auf.

Dermatophilose kann sowohl für das betroffene Pferd als auch für den Besitzer eine große Herausforderung darstellen. Die bakterielle Erkrankung tritt insbesondere in feuchten, warmen Klimazonen auf. Besonders in regenreichen Zeiten oder bei unzureichender Stallhygiene steigt das Risiko einer Infektion erheblich.
Der Verlauf der Erkrankung kann von leichten Hautirritationen bis hin zu schweren Entzündungen mit schmerzhaften Krusten reichen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes stark beeinträchtigen. Daher ist es entscheidend, Dermatophilose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und vorbeugende Maßnahmen wissen müssen, um Ihr Pferd bestmöglich zu schützen und im Ernstfall richtig zu handeln.
Ursachen und Übertragung
Dermatophilose wird durch das Bakterium Dermatophilus congolensis verursacht, das in der Haut von Pferden lebt und sich bei Feuchtigkeit und Hautverletzungen vermehrt.
Feuchte Bedingungen: Regen, hohe Luftfeuchtigkeit und nasses Fell begünstigen die Vermehrung.
Hautverletzungen: Kratzer, Insektenstiche oder Scheuerstellen bieten Eintrittspforten für das Bakterium.
Kontaktübertragung: Über gemeinsam genutzte Bürsten, Sättel oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren.
Immunschwäche: Pferde mit geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig.
Symptome der Dermatophilose beim Pferd
Die Symptome variieren je nach Schweregrad und betroffenem Körperbereich.
Frühsymptome:
Kleine, nässende Hautstellen
Krustenbildung
Fortgeschrittenes Stadium:
Haarbüschel lösen sich beim Ausbürsten
Eitrige Krusten
Schmerzhafte Entzündungen
Häufig betroffene Körperstellen:
Rücken (Sattellage)
Beine (besonders Fesselbeuge)
Kruppe
Diagnose
Die Diagnose wird in der Regel durch einen Tierarzt gestellt.
Anamnese: Abfrage der Symptome und Haltungsbedingungen
Klinische Untersuchung: Sichtkontrolle der betroffenen Hautpartien
Laboranalyse: Mikroskopische Untersuchung von Krustenproben, um das Bakterium nachzuweisen
Behandlung
Eine frühzeitige und konsequente Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Topische Behandlung
Antiseptische Waschungen: Mit chlorhexidinhaltigen oder jodhaltigen Lösungen
Krustenentfernung: Vorsichtige Entfernung der Krusten nach dem Einweichen
Salben: Antibiotikahaltige Cremes auf betroffene Stellen auftragen
Systemische Behandlung
Antibiotika: In schweren Fällen verschreibt der Tierarzt Penicillin oder Tetracyclin
Entzündungshemmer: Bei ausgeprägten Hautentzündungen
Unterstützung der Hautregeneration
Zink- und Biotinsupplemente: Unterstützen die Hautgesundheit
Immunstärkung: Optimale Ernährung und Stressreduktion
Vorbeugung
Präventive Maßnahmen sind entscheidend, um Dermatophilose langfristig zu vermeiden.
Hygiene im Stall: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Ausrüstung
Trockene Haltung: Pferde vor langanhaltender Nässe schützen, z.B. durch Regendecken
Regelmäßige Fellkontrolle: Besonders nach feuchten Witterungsperioden
Parasitenbekämpfung: Schutz vor Insektenstichen, die Hautverletzungen verursachen
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Dermatophilose ansteckend?
Ja, die Erkrankung kann durch direkten Kontakt oder über gemeinsam genutzte Ausrüstungsgegenstände übertragen werden.
Können Menschen sich anstecken?
Selten, aber bei engem Hautkontakt zu infizierten Pferden und vorhandenen Hautverletzungen möglich.
Wie lange dauert die Heilung?
Bei rechtzeitiger Behandlung tritt nach 1-2 Wochen Besserung ein. Schwere Fälle können länger dauern.
Fazit
Dermatophilose ist eine unangenehme, aber behandelbare Hauterkrankung bei Pferden. Frühzeitige Diagnose, konsequente Behandlung und vorbeugende Maßnahmen sind der Schlüssel, um die Hautgesundheit des Pferdes zu bewahren. Bei Verdacht sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden, um Komplikationen zu vermeiden.
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