top of page

Dermatophilose beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Dermatophilose, auch bekannt als „Regenkrätze“ oder „Hautfäule“, ist eine bakterielle Hauterkrankung, die bei Pferden weltweit auftritt. Sie tritt häufig in feuchten, warmen Klimazonen auf.

Stuten mit Fohlen bei Wind
(Quelle: @Sergei Wing / Unsplash)

Dermatophilose kann sowohl für das betroffene Pferd als auch für den Besitzer eine große Herausforderung darstellen. Die bakterielle Erkrankung tritt insbesondere in feuchten, warmen Klimazonen auf. Besonders in regenreichen Zeiten oder bei unzureichender Stallhygiene steigt das Risiko einer Infektion erheblich.


Der Verlauf der Erkrankung kann von leichten Hautirritationen bis hin zu schweren Entzündungen mit schmerzhaften Krusten reichen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes stark beeinträchtigen. Daher ist es entscheidend, Dermatophilose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.


In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und vorbeugende Maßnahmen wissen müssen, um Ihr Pferd bestmöglich zu schützen und im Ernstfall richtig zu handeln.


Ursachen und Übertragung


Dermatophilose wird durch das Bakterium Dermatophilus congolensis verursacht, das in der Haut von Pferden lebt und sich bei Feuchtigkeit und Hautverletzungen vermehrt.


  • Feuchte Bedingungen: Regen, hohe Luftfeuchtigkeit und nasses Fell begünstigen die Vermehrung.

  • Hautverletzungen: Kratzer, Insektenstiche oder Scheuerstellen bieten Eintrittspforten für das Bakterium.

  • Kontaktübertragung: Über gemeinsam genutzte Bürsten, Sättel oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren.

  • Immunschwäche: Pferde mit geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig.


Symptome der Dermatophilose beim Pferd


Die Symptome variieren je nach Schweregrad und betroffenem Körperbereich.


  • Frühsymptome:

    • Kleine, nässende Hautstellen

    • Krustenbildung

  • Fortgeschrittenes Stadium:

    • Haarbüschel lösen sich beim Ausbürsten

    • Eitrige Krusten

    • Schmerzhafte Entzündungen

  • Häufig betroffene Körperstellen:

    • Rücken (Sattellage)

    • Beine (besonders Fesselbeuge)

    • Kruppe


Diagnose


Die Diagnose wird in der Regel durch einen Tierarzt gestellt.


  • Anamnese: Abfrage der Symptome und Haltungsbedingungen

  • Klinische Untersuchung: Sichtkontrolle der betroffenen Hautpartien

  • Laboranalyse: Mikroskopische Untersuchung von Krustenproben, um das Bakterium nachzuweisen


Behandlung


Eine frühzeitige und konsequente Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.


Topische Behandlung


  • Antiseptische Waschungen: Mit chlorhexidinhaltigen oder jodhaltigen Lösungen

  • Krustenentfernung: Vorsichtige Entfernung der Krusten nach dem Einweichen

  • Salben: Antibiotikahaltige Cremes auf betroffene Stellen auftragen


Systemische Behandlung


  • Antibiotika: In schweren Fällen verschreibt der Tierarzt Penicillin oder Tetracyclin

  • Entzündungshemmer: Bei ausgeprägten Hautentzündungen


Unterstützung der Hautregeneration


  • Zink- und Biotinsupplemente: Unterstützen die Hautgesundheit

  • Immunstärkung: Optimale Ernährung und Stressreduktion


Vorbeugung


Präventive Maßnahmen sind entscheidend, um Dermatophilose langfristig zu vermeiden.


  • Hygiene im Stall: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Ausrüstung

  • Trockene Haltung: Pferde vor langanhaltender Nässe schützen, z.B. durch Regendecken

  • Regelmäßige Fellkontrolle: Besonders nach feuchten Witterungsperioden

  • Parasitenbekämpfung: Schutz vor Insektenstichen, die Hautverletzungen verursachen


Häufig gestellte Fragen (FAQ)


Ist Dermatophilose ansteckend?

Ja, die Erkrankung kann durch direkten Kontakt oder über gemeinsam genutzte Ausrüstungsgegenstände übertragen werden.


Können Menschen sich anstecken?

Selten, aber bei engem Hautkontakt zu infizierten Pferden und vorhandenen Hautverletzungen möglich.


Wie lange dauert die Heilung?

Bei rechtzeitiger Behandlung tritt nach 1-2 Wochen Besserung ein. Schwere Fälle können länger dauern.


Fazit


Dermatophilose ist eine unangenehme, aber behandelbare Hauterkrankung bei Pferden. Frühzeitige Diagnose, konsequente Behandlung und vorbeugende Maßnahmen sind der Schlüssel, um die Hautgesundheit des Pferdes zu bewahren. Bei Verdacht sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden, um Komplikationen zu vermeiden.


Comments


bottom of page