„Reiter ohne Sattel“: Mysteriöse Einbrüche in Pferdestall sorgen für Angst
- pferdewelten
- 27. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Okt. 2024
Ein ungewöhnlicher Fall beschäftigt einen Pferdehof im Kreis Ludwigsburg: Ein Unbekannter brach mehrfach in einen Stall ein, sattelte Pferde und versuchte, sie zu reiten – anscheinend mit wenig Erfolg.

Einbruchserie sorgt für schlaflose Nächte
Für Philipp H., den Betriebsleiter des Reitsstalls in Korntal-Münchingen, waren die letzten Wochen eine nervenaufreibende Zeit. Zweimal drang ein Unbekannter in den Stall ein, sattelte Pferde und versuchte, auf ihnen zu reiten.
„Nachts ruhig schlafen ist nicht mehr drin“, erzählt H.
Besonders skurril: Auf Überwachungsvideos ist zu sehen, wie der Einbrecher nach missglückten Reitversuchen stets zu Fuß oder per Fahrrad floh.
Die erste Einbruchsnacht Ende August verlief dramatisch: Der Täter suchte sich einen jungen Hengst aus, setzte ihn in Bewegung und verschwand. Später kehrte das Pferd verängstigt zurück, und die aufgescheuchten Hofbewohner fanden es gesattelt, aber ohne Reiter vor.
Die Polizei rückte sofort an, konnte den Täter aber nicht fassen. Wochen später schlug er erneut zu.
Pferdediebe? Nein, ein unglücklicher Reiter
„Es ist rätselhaft“, sagt H. „Warum macht er das? Will er einfach nur reiten?“
Die Einbrüche sorgten nicht nur für Angst, sondern auch für großes Unverständnis. Obwohl der Täter wenig Geschick im Satteln zeigte, muss er etwas Pferdeverstand haben, meint H. Dennoch blieb nach beiden Einbrüchen ein unheilvolles Gefühl:
„Es hätte schlimm ausgehen können – was, wenn ein Pferd auf die Hauptstraße rennt oder sich verletzt?“
Das Team vom Talhof verschärfte nach den Vorfällen die Sicherheitsvorkehrungen. Bewegungsmelder wurden verstärkt, das Alarmsystem überarbeitet, und der Hof wurde rund um die Uhr überwacht. Eine Belohnung von 500 Euro setzte H. auf eigene Faust aus, in der Hoffnung, den Täter bald zu fassen.
Der Täter wird endlich geschnappt
Am Freitag kam die erlösende Nachricht: Der mutmaßliche Einbrecher wurde identifiziert. Sein Arbeitgeber hatte ihn auf den Überwachungsvideos erkannt und ihn zur Rede gestellt. Gemeinsam gingen sie zur Polizei. H. zeigt sich erleichtert: „Endlich können wir wieder ruhig schlafen.“ Der Täter wolle sich sogar entschuldigen – dennoch bleibt die Anzeige bestehen.
Warum der Mann wiederholt in den Stall eingebrochen ist, bleibt ein Rätsel. „Er hat wohl keinen bösen Willen, aber was er gemacht hat, war einfach nicht richtig“, sagt Hartmeyer.
Die erhöhte Sicherheit auf dem Talhof bleibt bestehen – und für Hartmeyer und die Pferdebesitzer ist nun endlich wieder eine ungestörte Nachtruhe in Sicht.
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