Ein Bienenstich war schuld: Vermisstes Pferd Flex nach dramatischer Suche gerettet

Ein entlaufenes Pferd in Kanada führt zu einer großangelegten Rettungsaktion, die Fremde aus aller Welt verbindet. Am Ende triumphieren Zusammenhalt und Liebe.

(Quelle: @Rosalynn Peschl / goodnewsnetwork.org)

Es sollte ein gewöhnlicher Tag in der idyllischen Landschaft Albertas werden. Doch für Houston Peschl aus Bragg Creek und sein geliebtes Pferd Flex nahm der Tag eine dramatische Wendung. Während Houston sein preisgekröntes Ausdauerpferd sattelte, stach eine Biene das sensible Tier. In Panik galoppierte Flex davon – so schnell und so weit, dass Houston sein treuer Begleiter spurlos verschwand.

Sofort begann eine fieberhafte Suche in der abgelegenen Gegend von Station Flats. Houston durchkämmte die Trails mit seinem Fahrrad, aber Flex blieb verschwunden. Die Sorge wuchs mit jedem verstrichenen Tag.

Die Macht der Gemeinschaft

Als die Suche ins Stocken geriet, wandten sich Houston und seine Frau Rosalynn an die sozialen Medien – mit überwältigender Resonanz. Fremde aus nah und fern, sogar aus Deutschland, meldeten sich, um zu helfen. Besonders aus der Pferdegemeinschaft kamen zahlreiche Unterstützungsangebote.

„Es gibt einen Spruch: ‚Ein Fremder ist nur ein Freund, den du noch nicht getroffen hast.‘ Das hat sich so wahr angefühlt“, sagte Rosalynn. „Die Hilfsbereitschaft dieser Menschen war einfach unglaublich.“

Profi-Hilfe und ein mutiger Pilot

Am dritten Tag der Suche holten die Peschls einen echten Experten ins Boot: Terry Grant, bekannt aus der kanadischen TV-Serie "Mantracker". Der Cowboy und erfahrene Fährtenleser war sofort bereit, zu helfen, und suchte nach den typischen Bedürfnissen eines entlaufenen Pferdes – Wasser, Schatten und Nahrung.

Doch es war letztlich ein Nachbar mit einem kleinen Flugzeug, der den entscheidenden Hinweis lieferte. Am Freitagmorgen sichtete der Pilot Flex auf einer Lichtung. Das Pferd stand friedlich, kaute und gähnte – ein Zeichen, dass es begonnen hatte, seinen Stress abzubauen.

Tränen der Erleichterung

Als Houston und Rosalynn endlich zu Flex gelangten und ihn sichern konnten, übermannten sie die Emotionen.

„In dem Moment, als ich ihm das Halfter angelegt habe, begannen wir beide zu weinen – aus Erleichterung, Freude und all den Gefühlen, die sich in den letzten Tagen angestaut hatten“, berichtete Rosalynn später.

Eine unzertrennliche Bindung

Flex ist mehr als nur ein Pferd für die Peschls. Houston kaufte ihn vor zehn Jahren, nachdem er als Rennpferd gescheitert war. Durch Geduld und Vertrauen baute er eine besondere Beziehung zu dem anfangs nervösen Tier auf. Gemeinsam gewannen sie zahlreiche Ausdauer-Championships.

„Er ist mein bester Freund“, sagt Houston über Flex. Und nach dieser dramatischen Rettungsgeschichte ist klar: Diese Verbindung ist stärker denn je.