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Entzündungshemmer für Pferde – rezeptfrei und sinnvoll anwenden

Entzündungen sind eine häufige Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bei Pferden. Ob nach einer Verletzung, bei Gelenksproblemen oder chronischen Entzündungen – Entzündungshemmer können eine wertvolle Unterstützung bieten. Doch was tun, wenn schnelle Hilfe benötigt wird und keine tierärztliche Verschreibung vorliegt? Es gibt verschiedene rezeptfreie Mittel, die entzündungshemmend wirken und das Wohlbefinden Ihres Pferdes fördern können.

Ingwerwurzel
(Quelle: @Jocelyn Morales / Unsplash)

Entzündungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Pferden. Ob durch akute Verletzungen, Gelenkbeschwerden oder chronische Erkrankungen wie Arthritis – sie können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Unwohlsein verursachen.


Während Entzündungshemmer oft von Tierärzten verschrieben werden, gibt es auch eine Vielzahl rezeptfreier Produkte, die Pferdehaltern helfen können, ihrem Tier schnelle und effektive Linderung zu verschaffen.


Von natürlichen Mitteln wie Teufelskralle und Kurkuma bis hin zu synthetischen Kühlgels und Salben – die Auswahl an rezeptfreien Entzündungshemmern ist groß. Doch welche Mittel sind wirklich wirksam? Wann ist ihr Einsatz sinnvoll, und worauf sollten Sie bei der Anwendung achten, um das Wohl Ihres Pferdes nicht zu gefährden?


Dieser Ratgeber bietet Ihnen eine umfassende Übersicht über rezeptfreie Entzündungshemmer für Pferde. Wir erläutern die verschiedenen Optionen, erklären, wie sie angewendet werden, und geben praktische Tipps für den sicheren Einsatz.


Egal, ob es um akute Verletzungen oder die langfristige Unterstützung bei chronischen Beschwerden geht – mit dem richtigen Wissen können Sie dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität Ihres Pferdes nachhaltig zu fördern.


Was sind Entzündungshemmer und wie wirken sie?


Entzündungshemmer (Antiphlogistika) reduzieren Entzündungsprozesse im Körper, indem sie die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen hemmen. Dies kann Schwellungen, Schmerzen und Rötungen lindern und die Heilung fördern. Bei Pferden sind diese Mittel besonders wichtig, da Entzündungen oft mit Lahmheit, Fieber oder einer verminderten Bewegungsfreude einhergehen.


Rezeptfreie Entzündungshemmer für Pferde umfassen sowohl natürliche als auch synthetische Produkte, die in Form von Pulver, Pasten, Salben oder Ergänzungsfuttermitteln erhältlich sind.


Rezeptfreie Entzündungshemmer für Pferde


Natürliche Entzündungshemmer


Natürliche Produkte können eine sanfte Alternative zu chemischen Medikamenten sein und werden oft langfristig eingesetzt.


Teufelskralle:


  • Wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd, insbesondere bei Gelenkproblemen und Arthrose.

  • Wird meist als Pulver oder Granulat verfüttert.

  • Vorsicht bei tragenden Stuten – Teufelskralle kann wehenfördernd wirken.


Ingwer:


  • Enthält Gingerol, das entzündungshemmend wirkt und Schmerzen lindern kann.

  • Wird häufig in getrockneter oder pulverisierter Form ins Futter gemischt.

  • Aufgrund des starken Geschmacks nicht von allen Pferden akzeptiert.


Kurkuma:


  • Der Wirkstoff Curcumin hat starke entzündungshemmende Eigenschaften.

  • In Kombination mit schwarzem Pfeffer und Öl wird die Bioverfügbarkeit erhöht.

  • Hilft bei chronischen Entzündungen und Verdauungsbeschwerden.


Arnika:


  • Äußerlich in Form von Salben oder Gelen angewendet, hilft Arnika bei Schwellungen und Prellungen.

  • Nicht auf offene Wunden auftragen.


Boswellia (Weihrauch):


  • Unterstützt die Gelenkgesundheit und wirkt entzündungshemmend bei chronischen Beschwerden wie Arthritis.

  • Kann als Ergänzungsfuttermittel langfristig gegeben werden.


Synthetische Produkte


Rezeptfreie synthetische Mittel sind meist für den äußeren Gebrauch bestimmt.


Kühl- und Wärmegele:


  • Kühlgel reduzieren akute Schwellungen und lindern Schmerzen nach Verletzungen.

  • Wärmegele fördern die Durchblutung und helfen bei chronischen Beschwerden.


Salicylathaltige Salben:


  • Lindern Schmerzen und Entzündungen bei oberflächlichen Verletzungen oder Muskelverspannungen.

  • Nur äußerlich anwenden.


Anwendungsbereiche für rezeptfreie Entzündungshemmer


  • Akute Verletzungen: Bei Schwellungen, Prellungen oder Verstauchungen können Kühlgele und Arnika-Salben schnelle Linderung verschaffen.

  • Gelenkbeschwerden und Arthrose: Teufelskralle, Weihrauch und Kurkuma eignen sich zur langfristigen Unterstützung bei chronischen Entzündungen.

  • Sehnen- und Bänderverletzungen: Kühlende Produkte helfen in der akuten Phase, während Wärmeprodukte die Regeneration fördern können.

  • Muskelverspannungen: Wärmegele und salicylathaltige Produkte lösen Verspannungen und fördern die Durchblutung.


Wichtige Hinweise zur Anwendung


Richtige Dosierung


Befolgen Sie stets die Herstellerangaben zur Dosierung und fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt.


Langfristige Anwendung


Natürliche Mittel eignen sich oft besser für eine längere Anwendung, während synthetische Produkte meist kurzfristig eingesetzt werden.


Individuelle Verträglichkeit


Nicht jedes Pferd reagiert gleich auf ein Produkt. Beobachten Sie Ihr Tier genau und brechen Sie die Anwendung ab, wenn Nebenwirkungen auftreten.


Keine Selbstdiagnose


Rezeptfreie Entzündungshemmer können eine tierärztliche Diagnose nicht ersetzen. Bei schweren Verletzungen oder unklaren Symptomen sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.


Achtung bei Wettkämpfen


Einige Substanzen, insbesondere Teufelskralle und Weihrauch, können unter das Doping-Reglement fallen. Informieren Sie sich vor der Verwendung.


Alternativen und Prävention


  • Physiotherapie und Massage: Unterstützen die Regeneration und können Entzündungen vorbeugen.

  • Regelmäßige Bewegung: Fördert die Durchblutung und hält Gelenke geschmeidig.

  • Gezielte Ernährung: Eine ausgewogene Fütterung mit ausreichenden Nährstoffen kann Entzündungen reduzieren. Ergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren sind besonders hilfreich.


Fazit: Mit Bedacht einsetzen


Rezeptfreie Entzündungshemmer können eine wirksame Unterstützung für die Gesundheit Ihres Pferdes sein, insbesondere bei leichten Entzündungen oder chronischen Beschwerden. Natürliche Substanzen wie Teufelskralle oder Kurkuma eignen sich gut für die langfristige Anwendung, während Kühlgele und Salben schnelle Hilfe bei akuten Verletzungen leisten können.


Dennoch ist Vorsicht geboten: Sie ersetzen keine tierärztliche Behandlung und sollten immer mit Bedacht eingesetzt werden. Mit der richtigen Anwendung können Sie dazu beitragen, das Wohlbefinden und die Lebensqualität Ihres Pferdes nachhaltig zu verbessern.


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