Grasmilben beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
- pferdewelten
- 29. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Okt. 2024
Grasmilben sind winzige Parasiten, die bei Pferden und anderen Tieren Hautprobleme verursachen können.

Die Präsenz von Grasmilben kann nicht nur zu körperlichem Unbehagen für das Pferd führen, sondern auch zu erheblichen Problemen bei der Haltung und Pflege. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über Grasmilben, ihre Auswirkungen auf Pferde, wie Sie eine Infektion erkennen, behandeln und vorbeugen können.
Was sind Grasmilben?
Grasmilben (Trombicula autumnalis) sind winzige, orangefarbene oder rote Milben, die vor allem in der Spätsommer- und Herbstsaison aktiv sind. Sie leben vor allem in feuchten, grasbewachsenen Gebieten und können sich in der Umwelt des Pferdes, z.B. auf Wiesen und in Ställen, aufhalten. Die Larven dieser Milben sind die schädlichen Stadien, die bei Pferden und anderen Tieren Hautirritationen verursachen.
Lebenszyklus der Grasmilben
Ei: Die Milbe legt ihre Eier im Boden ab.
Larve: Nach dem Schlüpfen suchen die Larven einen Wirt, um sich von dessen Blut zu ernähren. Sie können sich auf dem Körper von Tieren, einschließlich Pferden, ansiedeln.
Nymphe: Nach der Blutspeicherung fallen die Larven ab und entwickeln sich zu Nymphen, die keine parasitäre Lebensweise führen.
Erwachsene Milbe: Nach dem Nymphenstadium schlüpfen die adulten Milben, die sich ebenfalls nicht von Blut ernähren.
Symptome einer Grasmilbeninfektion
Grasmilben können bei Pferden verschiedene Symptome verursachen, die in der Regel mit Hautreizungen und Juckreiz verbunden sind. Die häufigsten Anzeichen sind:
Juckreiz und Kratzen: Das Pferd zeigt übermäßiges Kratzen, beißende oder schlagende Bewegungen mit den Vorderbeinen.
Hautentzündungen: Rötung, Schwellung und eventuell Blutungen an den befallenen Hautstellen.
Haarausfall: In den betroffenen Bereichen kann es zu Haarausfall kommen, insbesondere an den Beinen, dem Bauch und der Mähne.
Krustenbildung: Bildung von Krusten und Schorf aufgrund von Hautverletzungen.
Unruhe: Das Pferd zeigt Unruhe oder Aggression, insbesondere in der Nähe von befallenen Stellen.
Diagnostik
Die Diagnose einer Grasmilbeninfektion kann durch einen Tierarzt gestellt werden. Typischerweise erfolgt dies durch:
Anamnese: Erfragen von Symptomen und dem Umfeld des Pferdes.
Klinische Untersuchung: Überprüfung der Haut auf Anzeichen von Juckreiz, Entzündung und Befall.
Hautabschabungen: In einigen Fällen können Hautabschabungen gemacht werden, um Milben oder ihre Eier nachzuweisen.
Behandlung von Grasmilben-Problemen
Medikamentöse Therapie
Die Behandlung erfolgt in der Regel durch:
Antihistaminika: Diese können helfen, den Juckreiz zu lindern.
Kortikosteroide: In schweren Fällen kann der Tierarzt Kortikosteroide verschreiben, um Entzündungen zu reduzieren.
Insektizide: Spezielle Präparate zur Bekämpfung von Milben können auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
Topische Behandlungen
Spezielle Shampoos: Shampoos mit entzündungshemmenden oder antiseptischen Inhaltsstoffen können helfen, die Haut zu beruhigen und zu reinigen.
Öle und Salben: Hautpflegemittel, die die Haut geschmeidig halten und den Heilungsprozess unterstützen.
Hygienemaßnahmen
Reinigung des Stalls: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Stallbereiche, um den Lebensraum der Milben zu reduzieren.
Entfernen von Unrat: Entfernen von hohem Gras und Unkraut, wo sich Grasmilben vermehren können.
Prävention von Grasmilben
Hygiene im Stall und auf der Weide
Regelmäßige Stallreinigung: Halten Sie den Stall sauber und frei von feuchtem Material, das Milben anziehen könnte.
Weidepflege: Halten Sie die Weide kurz und frei von hohem Gras, um die Anzahl der Grasmilben zu reduzieren.
Boden- und Weidepflege
Wechselnde Weideflächen: Vermeiden Sie es, Pferde auf denselben Weideflächen über längere Zeit zu lassen.
Bodenbearbeitung: Regelmäßiges Wenden des Bodens kann helfen, die Lebensräume der Milben zu stören.
Regelmäßige Kontrolle
Hautüberprüfungen: Untersuchen Sie die Haut Ihres Pferdes regelmäßig auf Anzeichen von Befall.
Befallserkennung: Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten und Hautzustand.
Fazit
Grasmilben können bei Pferden erhebliche Hautprobleme verursachen, die sowohl die Gesundheit des Tieres als auch den Komfort der Pferdebesitzer beeinträchtigen können.
Durch regelmäßige Kontrollen, eine gute Stall- und Weidehygiene sowie eine zeitnahe Behandlung können die Risiken und Folgen von Grasmilbeninfektionen minimiert werden. Bei Verdacht auf einen Befall sollten Sie umgehend einen Tierarzt konsultieren, um die geeignete Behandlung einzuleiten und das Wohlbefinden Ihres Pferdes zu sichern.
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