Ende einer Ära: Pony-Karussell auf dem Hamburger Dom ab sofort verboten
- pferdewelten
- 3. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Nach jahrelangem Streit triumphieren Tierschützer endlich – doch es bleibt ein bittersüßer Beigeschmack.

Einst Symbol von Jahrmarktromantik, inzwischen stehen Pony-Karussells für eine überholte Praxis. Nach längerem Zögern gilt dies nun auch für den Hamburger Dom. Jetzt hat die Bürgerschaft der Hansestadt endgültig einen Schlussstrich unter die Tradition gezogen.
„Geschäfte, die gewerbsmäßig Tiere zur Schau stellen, werden nicht zugelassen“, heißt es in der neuen Regelung. Mit der Verordnung ist das traditionsreiche Pony-Karussell Geschichte.
Rummel ohne Tiere
Tierschutzverbände hatten jahrelang auf das Ende des Pony-Karussells gedrängt. Schon vor der Corona-Pandemie war das Geschäft immer wieder Ziel von Protesten, unterstützt von der Linksfraktion, die sich mit Anträgen und Anfragen in der Bürgerschaft einsetzte. Stephan Jersch, tierschutzpolitischer Sprecher der Linken, erklärte:
„Wir begrüßen diesen Schritt des Senats, auch wenn er spät kommt.“
Für viele Gegner war das Pony-Karussell ein Symbol des Leidens: Tiere, die stundenlang im Kreis laufen, oft ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse.
Ein Sieg mit gemischten Gefühlen
Die neue Verordnung markiert für Tierschützer einen Meilenstein, doch der Weg dorthin war zäh. Bereits 2018 forderte die Linksfraktion eine Änderung der Regeln – damals scheiterte sie am Verweis auf die Berufsfreiheit.
Dass das Verbot nun erst 2024 kommt, hinterlässt bei manchen Unterstützern einen bitteren Nachgeschmack. „Es hätte nicht so lange dauern dürfen“, sagt eine Aktivistin, die sich seit Jahren für das Verbot starkgemacht hat.
Das Heiligengeistfeld im Wandel
Mit dem Ende des Pony-Karussells verändert sich auch das Gesicht des Hamburger Doms. Die Entscheidung spiegelt den Zeitgeist wider: Die Sensibilität für das Wohl von Tieren ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Während manche dem Pony-Karussell nachtrauern werden, sehen andere die Chance für eine moderne und tierfreundliche Gestaltung des Volksfests.
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