top of page

Hautpilz bei Pferden: Erkennen, Behandeln und Vorbeugen

Hautpilz, auch als Dermatophytose bekannt, ist eine häufige Hautinfektion bei Pferden, die durch Pilzsporen verursacht wird.

Pferd liegt auf Heu
(Quelle: @Chase Clark / Unsplash)

Dieser Ratgeber hilft Pferdebesitzern, die Symptome frühzeitig zu erkennen, die richtige Behandlungsmethode zu wählen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung zu verhindern.


Ursachen und Übertragung von Hautpilz bei Pferden


Hautpilze bei Pferden werden meist durch zwei Pilzarten verursacht: Trichophyton und Microsporum. Die Sporen dieser Pilze können durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, infizierte Oberflächen oder kontaminierte Ausrüstungsgegenstände übertragen werden.


Die Sporen sind zudem sehr widerstandsfähig und können in der Umgebung bis zu mehrere Jahre überleben, weshalb eine Infektion leicht auftritt, besonders bei geschwächtem Immunsystem oder in stressreichen Situationen.


Risikofaktoren:


  • Geschwächtes Immunsystem (zum Beispiel bei jungen, alten oder kranken Pferden)

  • Feuchte Umgebung (fördert die Vermehrung der Pilzsporen)

  • Mangelnde Hygiene (zum Beispiel unsaubere Putzutensilien oder Stallausrüstungen)

  • Stress (wie Transporte, Turniere oder Krankheiten)

  • Zusammenleben mit anderen infizierten Tieren


Symptome von Hautpilz bei Pferden


Das Erkennen der Symptome ist entscheidend, um eine schnelle Ausbreitung zu verhindern. Die typischen Anzeichen einer Hautpilzinfektion sind:


  • Runde, kahle Stellen: Meistens am Hals, Kopf, Rücken und an den Flanken sichtbar. Die Ränder dieser Stellen können leicht schuppig und erhaben sein.

  • Schuppige Haut: Oft schält sich die Haut an den infizierten Stellen, was zu kleinen, schuppigen Hautfetzen führt.

  • Juckreiz: Manche Pferde kratzen sich stark, während andere kaum auf die infizierte Stelle reagieren.

  • Krustenbildung und Verkrustungen: Auf der Haut können sich nach einiger Zeit Krusten bilden.


Hinweis:

Eine Pilzinfektion sieht manchmal ähnlich aus wie andere Hautprobleme (z.B. Ekzeme oder allergische Reaktionen). Eine sichere Diagnose sollte durch einen Tierarzt erfolgen, der eine Hautprobe nehmen kann.


Behandlung von Hautpilz bei Pferden


Die Behandlung von Hautpilz erfordert sowohl Geduld als auch gründliche Hygiene. Die wichtigsten Schritte umfassen:


Medikamentöse Behandlung


  • Antimykotische Cremes und Shampoos: Es gibt spezielle, antifungale Shampoos und Salben (z.B. mit Enilconazol), die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Diese Produkte helfen, die Pilze abzutöten und eine Ausbreitung zu verhindern.

  • Orale Medikamente: In schwerwiegenden Fällen kann der Tierarzt antimykotische Medikamente verschreiben, die oral verabreicht werden. Diese Medikamente sollten jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, da sie Nebenwirkungen haben können.

  • Impfung: In einigen Fällen kann eine Impfung gegen Hautpilz empfohlen werden. Diese hilft nicht nur bei der Heilung, sondern kann auch präventiv wirken und das Immunsystem des Pferdes stärken.


Hygiene und Pflege


  • Reinigung der Umgebung: Stall, Boxen, Halfter, Decken und Putzzeug sollten gründlich desinfiziert werden, um Sporen zu entfernen. Verwenden Sie desinfizierende Lösungen, die speziell für Pilze geeignet sind.

  • Isolation des infizierten Pferdes: Um eine Ausbreitung zu verhindern, sollte das betroffene Pferd isoliert werden, bis die Infektion vollständig abgeklungen ist.

  • Wechsel der Pflegeprodukte: Verwenden Sie separate Bürsten und andere Pflegeartikel für das betroffene Pferd, um keine anderen Pferde zu infizieren.


Langwierigkeit der Behandlung


Eine Pilzinfektion braucht oft mehrere Wochen bis Monate, um vollständig auszukurieren. Auch wenn die Symptome abgeklungen sind, sollte die Behandlung konsequent weitergeführt werden, um einen Rückfall zu vermeiden.


Vorbeugung von Hautpilz bei Pferden


Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um Hautpilzinfektionen zu vermeiden, besonders in Ställen mit vielen Pferden:


  • Regelmäßige Reinigung der Ausrüstung: Bürsten, Sattelzeug und Decken sollten regelmäßig desinfiziert werden, besonders wenn sie von mehreren Pferden benutzt werden.

  • Hygiene im Stall: Pferdeboxen sollten regelmäßig gemistet und trocken gehalten werden, da feuchte Bedingungen das Wachstum von Pilzsporen begünstigen.

  • Quarantäne für Neuankömmlinge: Neue Pferde sollten, wenn möglich, zunächst in Quarantäne gehalten werden, um sicherzustellen, dass sie keine Infektionen einschleppen.

  • Stärkung des Immunsystems: Ein gesundes, stressfreies Umfeld, eine ausgewogene Fütterung und ausreichend Bewegung können das Immunsystem des Pferdes stärken und es widerstandsfähiger gegen Infektionen machen.

  • Regelmäßige Hautkontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig die Haut und das Fell des Pferdes auf erste Anzeichen von Hautpilz oder anderen Hautproblemen.


Hautpilz und Ansteckungsgefahr für Menschen


Hautpilz beim Pferd ist eine sogenannte Zoonose, was bedeutet, dass er auch auf den Menschen übertragen werden kann. Besonders bei engem Kontakt mit infizierten Pferden sollten Sie Handschuhe tragen und gründlich die Hände waschen. Auch Kleidung sollte regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden, um Sporen zu entfernen.


Fazit: Konsequente Behandlung und Vorsorge als Schlüssel


Hautpilz bei Pferden ist eine unangenehme, aber behandelbare Erkrankung, die durch eine gute Hygiene und frühzeitiges Erkennen unter Kontrolle gebracht werden kann. Geduld und eine konsequente Behandlung sind entscheidend, um das Pferd vollständig zu heilen und eine Wiederinfektion zu vermeiden.


Indem Sie auf regelmäßige Hautkontrollen und Hygienemaßnahmen achten, können Sie das Risiko einer Infektion deutlich senken und Ihrem Pferd zu gesunder Haut und Wohlbefinden verhelfen.


Comments


bottom of page