Huffäule beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung
- pferdewelten
- 4. Feb.
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Huffäule ist eine weit verbreitete Erkrankung der Hufe, die vor allem durch mangelnde Hygiene und ungünstige Haltungsbedingungen begünstigt wird. Sie betrifft das Strahlhorn im Huf und kann unbehandelt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Huffäule ist eine der häufigsten und zugleich unterschätzten Erkrankungen der Pferdehufe. Sie betrifft das Strahlhorn des Hufs und wird meist durch feuchte, unhygienische Bedingungen sowie mangelnde Hufpflege begünstigt.
Die Erkrankung entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unbemerkt, bis erste deutliche Symptome auftreten. Pferdebesitzer bemerken die Erkrankung häufig erst, wenn ein unangenehmer Geruch oder weiches, fauliges Horn in den Strahlfurchen sichtbar wird.
Unbehandelt kann Huffäule zu Schmerzen, Lahmheit und sogar zu langfristigen strukturellen Schäden am Huf führen. Eine frühzeitige Erkennung und konsequente Behandlung sind daher essenziell, um das Wohlbefinden des Pferdes zu sichern. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsansätzen von Huffäule.
Zudem werden präventive Maßnahmen erläutert, um das Risiko der Erkrankung nachhaltig zu minimieren. Ein umfassendes Verständnis über die richtige Hufpflege und Stallhygiene kann dazu beitragen, dass dein Pferd gesunde und widerstandsfähige Hufe behält.
Ursachen von Huffäule
Huffäule wird hauptsächlich durch bakterielle Infektionen verursacht. Die verantwortlichen Bakterien, häufig aus der Familie der Fusobacterium necrophorum, gedeihen besonders gut in feuchten, schmutzigen und schlecht belüfteten Stallungen. Wenn Pferde längere Zeit in Matsch, Mist oder feuchtem Einstreu stehen, weicht das Horn auf und wird anfällig für Infektionen.
Weitere begünstigende Faktoren sind unregelmäßige Hufpflege, zu lange Hufe oder eine schlechte Hufstellung. Besonders Pferde mit engen Strahlfurchen haben ein höheres Risiko, da sich dort Feuchtigkeit und Schmutz leichter festsetzen. Auch Stoffwechselstörungen wie Hufrehe oder mangelnde Nährstoffversorgung können die Hufgesundheit beeinträchtigen und Huffäule begünstigen.
Symptome von Huffäule
Die ersten Anzeichen für Huffäule sind meist ein unangenehmer, fauliger Geruch aus den Hufstrahlen sowie eine schwarze, weiche und übelriechende Masse in den Strahlfurchen. Betroffene Pferde zeigen oft keine Schmerzen im frühen Stadium, doch mit fortschreitender Infektion kann es zu Lahmheit und deutlicher Druckempfindlichkeit kommen.
In schweren Fällen beginnt das Horngewebe abzusterben, und es entstehen tiefe Furchen und Risse im Huf. Dies kann zu chronischen Entzündungen, Schwellungen und sogar zu einer Beeinträchtigung der gesamten Hufmechanik führen. Unbehandelt kann Huffäule langfristig zu strukturellen Schäden im Huf führen, die eine langwierige Rehabilitation erfordern.
Diagnose durch den Tierarzt oder Hufschmied
Huffäule kann oft schon durch eine gründliche visuelle Inspektion des Hufs diagnostiziert werden. Ein erfahrener Hufschmied oder Tierarzt erkennt den typischen fauligen Geruch und die aufgeweichten, schwarzen Stellen im Strahl. Zusätzlich kann durch gezielten Druck auf das betroffene Gewebe getestet werden, ob das Pferd Schmerzen zeigt.
In fortgeschrittenen Fällen kann eine weiterführende Untersuchung notwendig sein. Röntgenbilder können helfen, um festzustellen, ob die Infektion bereits tiefere Hufstrukturen betroffen hat. Besonders bei langanhaltenden oder wiederkehrenden Fällen sollte die allgemeine Hufgesundheit genau überprüft werden.
Behandlung von Huffäule
Tägliche Reinigung und Pflege
Eine konsequente Hufhygiene ist der erste und wichtigste Schritt in der Behandlung. Die Strahlfurchen müssen gründlich von Dreck und fauligem Gewebe befreit werden. Hierbei kann eine Hufkratzerbürste oder ein scharfes Hufmesser verwendet werden. Nach der Reinigung sollte der betroffene Bereich desinfiziert und getrocknet werden.
Antiseptische Behandlung
Desinfizierende Lösungen wie Jod, Wasserstoffperoxid oder spezielle Huffäulemittel helfen, die Bakterien abzutöten. Manche Tierärzte empfehlen auch Kupfersulfat oder Zinksulfat in Pulverform, um die betroffenen Stellen trocken zu halten und das nachwachsende Horn zu stärken.
Hufkorrektur durch den Hufschmied
Ein erfahrener Hufschmied kann das befallene Gewebe vorsichtig entfernen, um die Heilung zu fördern. In manchen Fällen ist es notwendig, die Hufe anders zu beschneiden oder spezielle Hufbeschläge zu verwenden, um die betroffenen Bereiche zu entlasten und eine bessere Belüftung der Strahlfurchen zu ermöglichen.
Anpassung der Haltung
Langfristig kann Huffäule nur erfolgreich behandelt werden, wenn die Haltungsbedingungen des Pferdes verbessert werden. Das bedeutet trockene und saubere Einstreu, regelmäßiges Misten und ein guter Auslauf auf trockenem Boden.
Auch die Ernährung sollte überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Pferd alle wichtigen Nährstoffe für eine gesunde Hufstruktur erhält.
Vorbeugung von Huffäule
Die beste Behandlung ist die Prävention. Ein konsequentes Hufpflegemanagement ist der Schlüssel zur Vermeidung von Huffäule. Dazu gehört die tägliche Kontrolle und Reinigung der Hufe, um frühzeitig Schmutz oder Feuchtigkeit zu entfernen.
Regelmäßige Besuche beim Hufschmied, etwa alle sechs bis acht Wochen, tragen dazu bei, dass die Hufe in einer gesunden Form bleiben und sich keine Problemstellen entwickeln. Zudem sollte auf eine saubere und trockene Stallumgebung geachtet werden. Ein matschiger oder feuchter Untergrund erhöht das Risiko für Huffäule erheblich.
Die Fütterung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Pferde benötigen ausreichend Biotin, Zink und andere Mineralstoffe für ein starkes und widerstandsfähiges Hufhorn. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann das Hufwachstum beeinträchtigen und die Anfälligkeit für Huffäule erhöhen.
Wann sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden?
In den meisten Fällen lässt sich Huffäule durch eine gute Pflege und Hufhygiene kontrollieren. Sollte das Pferd jedoch starke Schmerzen oder Lahmheit zeigen, sich die Infektion trotz Behandlung verschlimmern oder bereits tiefere Schichten des Hufs betreffen, ist der Tierarztbesuch unumgänglich.
Besonders bei wiederkehrender oder chronischer Huffäule sollten systemische Ursachen untersucht und langfristige Behandlungsstrategien entwickelt werden.
Fazit
Huffäule ist eine ernstzunehmende, aber vermeidbare Erkrankung. Eine sorgfältige Hufpflege, eine saubere Umgebung und regelmäßige Hufbearbeitung sind die besten Maßnahmen, um die Gesundheit der Hufe zu erhalten. Früherkennung und eine schnelle Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.
Wer sein Pferd und seine Hufe gut im Blick hat, kann Huffäule effektiv vermeiden und für langfristige Hufgesundheit sorgen.
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