top of page

Nach Vorfall bei Leonhardifahrt: Peta fordert Verbot von Pferdekutschen

Nach einem schweren Unfall bei einer Leonhardifahrt in Bayern, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde, regt sich Widerstand gegen die traditionelle Nutzung von Pferden für diese Veranstaltungen. Tierrechtler verlangen eine sofortige Abschaffung dieses Brauchs.


Peta-Demonstration
(Quelle: @Jorge Maya / Unsplash)

In Bayern ereignete sich am vergangenen Sonntag ein schrecklicher Vorfall bei einer Leonhardifahrt: Eine Frau wurde von einer Kutsche überrollt und erlitt schwere Verletzungen. Laut Berichten war ein Verbindungsstück zwischen den Pferden und der Kutsche abgebrochen, was dazu führte, dass sich die Tiere erschreckten und flüchteten.


Die Frau, die versuchte, das Pferd zu beruhigen, geriet unter die Kutsche. Dabei wurde auch ein Kleinkind aus seinem Kinderwagen geschleudert und leicht am Kopf verletzt.


Tierretter schlagen Alarm


Nach diesem erneuten Vorfall hat die Tierrechtsorganisation Peta die Politik aufgefordert, die Nutzung von Pferden bei Leonhardifahrten zu verbieten.


„Die Pferdenutzung bei Leonhardifahrten ist keine gute Tradition und gehört abgeschafft“, erklärte Peta-Referentin Jana Hoger.

Sie betont, dass Pferde Fluchttiere sind und bereits der kleinste Schreck zu Tragödien führen kann.


„Es ist absurd, Pferde ausgerechnet zu Ehren des heiligen Leonhard zu missbrauchen“, fügt sie hinzu.

Immer wieder gefährliche Vorfälle


Die Forderung nach einem Verbot kommt nicht von ungefähr: In den letzten Jahren hat es immer wieder schwere Unfälle bei Leonhardifahrten gegeben. Peta listet allein für das Jahr 2022 drei Vorfälle auf, bei denen Menschen und Pferde zu Schaden kamen.


Im Jahr 2023 gab es bundesweit 30 solcher Unfälle, bei denen drei Menschen ums Leben kamen und mindestens 45 verletzt wurden. „Die häufigste Unfallursache ist das Erschrecken der Pferde“, so Hoger weiter.


Leonhardifahrten: Tradition oder Gefährdung?


Die Leonhardifahrten sind in Bayern eine tief verwurzelte Tradition, die an den heiligen Leonhard erinnert, den Schutzpatron der Tiere. Sein Fest wird am 6. November gefeiert. Die bekannteste Leonhardifahrt findet in Bad Tölz statt und ist seit 2016 als immaterielles Kulturerbe anerkannt.


Doch in Anbetracht der wiederholten Unfälle stellt sich die Frage, ob die Tradition in ihrer jetzigen Form noch vertretbar ist.


Ein Aufruf zur Veränderung


Tierschützer fordern eine grundlegende Überprüfung der Leonhardifahrten und appellieren an die Gesellschaft, das Wohl der Tiere und Menschen in den Vordergrund zu stellen.


„Es ist an der Zeit, dass wir diese Tradition überdenken und sicherstellen, dass weder Pferde noch Menschen in Gefahr geraten“, so Hoger abschließend.

er aktuelle Vorfall hat die Diskussion über den Einsatz von Pferden in solchen Veranstaltungen neu entfacht und die Community aufgefordert, für eine sichere und tierfreundliche Zukunft einzutreten.

Comments


bottom of page