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Mauke beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung

Aktualisiert: 31. Okt. 2024

Mauke ist eine häufig auftretende Hauterkrankung bei Pferden, die vor allem die Fesselbeuge betrifft und sich durch Entzündungen, Krustenbildung und Juckreiz auszeichnet.


Pferdehufe
(Quelle: @Manel & Sean / Unsplash)

Die Erkrankung kann in verschiedenen Schweregraden auftreten und sich unbehandelt zu einem chronischen Problem entwickeln. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über die Ursachen, Symptome, die richtige Pflege und wie Mauke effektiv behandelt werden kann, um deinem Pferd wieder zu gesunden Fesseln zu verhelfen.

 

Was ist Mauke?

 

Mauke ist eine entzündliche Hauterkrankung, die insbesondere in der Fesselbeuge (dem Bereich direkt oberhalb des Hufes) auftritt. Sie beginnt meist als nässende Dermatitis und führt zu Krustenbildung, Schwellungen und schmerzhaften Rissen in der Haut. Besonders betroffen sind Pferde mit viel Fesselbehang, wie Kaltblüter oder Friesen, aber auch andere Pferderassen können an Mauke erkranken, vor allem, wenn sie unter ungünstigen Bedingungen gehalten werden.

 

Mauke tritt häufig bei feuchten oder unhygienischen Haltungsbedingungen auf und ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten verbreitet, wenn die Weiden matschig sind und das Pferd dauerhaft feuchtem Untergrund ausgesetzt ist.

 

Ursachen für Mauke

 

Die Ursachen von Mauke sind vielfältig, oft handelt es sich um eine Kombination von Faktoren, die die Erkrankung begünstigen. Zu den Hauptursachen gehören:

 

Feuchtigkeit und Schmutz

 

Ein feuchtes Milieu ist einer der häufigsten Auslöser von Mauke. Wenn Pferde über längere Zeit auf matschigen oder nassen Böden stehen, wird die Haut der Fesselbeuge weich und empfindlich. Schmutz, Bakterien und Pilze können leichter eindringen und Entzündungen hervorrufen. Besonders problematisch ist es, wenn Pferde nach dem Weidegang nicht trocken und sauber gestellt werden.

 

Mangelnde Hygiene

 

Unsachgemäße Stallhygiene, wie dreckige Boxen oder matschige Ausläufe, begünstigen die Entwicklung von Mauke. Kot und Urin, die mit den Pferdebeinen in Kontakt kommen, können die Haut reizen und entzündliche Prozesse fördern. Pferde, die regelmäßig in einem feuchten, unhygienischen Umfeld stehen, haben ein erhöhtes Risiko, an Mauke zu erkranken.

 

Geschwächtes Immunsystem

 

Pferde mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Hauterkrankungen wie Mauke. Dies kann durch Stress, eine schlechte Fütterung, chronische Erkrankungen oder Parasitenbefall bedingt sein. Auch der Fellwechsel, der das Immunsystem des Pferdes beansprucht, kann die Abwehrkräfte schwächen und eine Mauke-Erkrankung begünstigen.

 

Mechanische Reize

 

Permanenter Druck oder Reibung auf der Haut, zum Beispiel durch schlecht sitzende Gamaschen oder Hufglocken, kann die Haut reizen und eine Entzündung auslösen. Bei Pferden mit dichtem Fesselbehang ist die Fesselbeuge oft schlecht belüftet, was die Haut zusätzlich empfindlich macht.

 

Allergien und Hauterkrankungen

 

Manche Pferde neigen aufgrund allergischer Reaktionen oder anderer Hautkrankheiten (z.B. Pilzinfektionen) vermehrt zu Mauke. Allergien gegen bestimmte Stoffe im Futter, der Einstreu oder gegen Insektenstiche können die Haut empfindlicher machen und Mauke begünstigen.

 

Symptome von Mauke

 

Die Symptome von Mauke sind je nach Schweregrad unterschiedlich. Erste Anzeichen sind oft eine gerötete und geschwollene Haut in der Fesselbeuge, die sich unbehandelt weiter verschlechtert. Zu den typischen Symptomen gehören:

 

  • Rötung und Schwellung: Die Haut in der Fesselbeuge ist gerötet und geschwollen, was auf eine Entzündung hinweist. Das betroffene Gebiet kann empfindlich und schmerzhaft sein, und das Pferd reagiert oft sensibel auf Berührung.

  • Krustenbildung: In fortgeschrittenen Fällen bildet sich eine harte Kruste auf der entzündeten Haut. Diese Krusten können sich ablösen und darunterliegende, nässende Hautstellen freigeben, die weiterhin entzündet sind.

  • Nässende Haut: Oft geht die Krustenbildung mit nässenden Wunden einher. Die Haut kann rissig und wund sein, was den Heilungsprozess zusätzlich erschwert.

  • Juckreiz und Schmerz: Pferde mit Mauke leiden häufig unter starkem Juckreiz und reagieren gereizt, wenn die betroffene Stelle berührt wird. Manche Pferde reiben oder kratzen die betroffenen Stellen, was die Wunden verschlimmern kann.

  • Lahmheit in schweren Fällen: In schweren Fällen kann die Mauke so weit fortschreiten, dass das Pferd lahm geht. Die Entzündung kann sich auf das umliegende Gewebe und sogar die Gelenke ausweiten.

 

Diagnose von Mauke

 

Die Diagnose von Mauke erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung der betroffenen Fesselbeugen. Ein erfahrener Tierarzt kann die Symptome meist leicht erkennen und eine Diagnose stellen. In schwereren oder unklaren Fällen können zusätzliche Tests durchgeführt werden, um die genaue Ursache der Mauke festzustellen, beispielsweise:

 

  • Abstriche oder Hautproben: Um festzustellen, ob Bakterien, Pilze oder Milben die Ursache der Mauke sind, können Abstriche oder Hautproben genommen und im Labor untersucht werden. Besonders in chronischen Fällen ist dies wichtig, um gezielt gegen die Erreger vorgehen zu können.

  • Blutuntersuchung: In seltenen Fällen wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob Allergien oder andere zugrunde liegende Erkrankungen vorliegen, die das Immunsystem des Pferdes schwächen.

 

Behandlung von Mauke

 

Die Behandlung von Mauke ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. In leichten Fällen kann eine gründliche Reinigung und Pflege der betroffenen Stellen ausreichend sein, während in schwereren Fällen Medikamente oder spezielle Pflegeprodukte notwendig sind. Die folgenden Maßnahmen haben sich bei der Behandlung von Mauke bewährt:

 

Gründliche Reinigung

 

Die wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Mauke ist die regelmäßige und gründliche Reinigung der betroffenen Stellen. Dazu gehört:

 

  • Abwaschen mit lauwarmem Wasser: Die Fesselbeugen sollten täglich mit lauwarmem Wasser gereinigt werden, um Schmutz und Bakterien zu entfernen. Es sollten keine aggressiven Seifen verwendet werden, da diese die Haut zusätzlich reizen können.

  • Sanftes Abtrocknen: Nach der Reinigung ist es wichtig, die betroffene Stelle vorsichtig abzutrocknen. Feuchtigkeit sollte vermieden werden, da sie das Milieu für Bakterien und Pilze begünstigt. Ein weiches Handtuch eignet sich dafür am besten.

 

Entfernung der Krusten

 

Die vorhandenen Krusten sollten vorsichtig entfernt werden, da sich darunter oft entzündete und nässende Haut befindet. Dazu kann ein weicher Verband oder ein in antiseptischer Lösung getränktes Tuch verwendet werden, um die Krusten aufzuweichen und schmerzfrei zu lösen.

 

Wundpflege und Desinfektion

 

Nach der Reinigung und Entfernung der Krusten ist es wichtig, die betroffenen Stellen zu desinfizieren. Hierzu eignen sich antiseptische Lösungen oder Salben, die speziell für Hauterkrankungen bei Pferden entwickelt wurden. Produkte mit Jod oder Chlorhexidin haben sich als wirksam erwiesen.

 

Verwendung von Pflege- und Heilcremes

 

Zur Unterstützung der Heilung können spezielle Salben und Cremes aufgetragen werden, die entzündungshemmend und heilungsfördernd wirken. Salben mit Zink, Aloe Vera, Ringelblume oder Teebaumöl sind besonders zu empfehlen, da sie die Haut beruhigen und die Wundheilung fördern.

 

Medikamentöse Behandlung

 

In schweren Fällen, insbesondere wenn Bakterien, Pilze oder Milben die Mauke verursachen, kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Der Tierarzt wird in solchen Fällen Antibiotika, Antimykotika (gegen Pilze) oder Milbenmittel verschreiben. Auch eine unterstützende Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten oder Kortison kann bei stark entzündeten und schmerzhaften Stellen notwendig sein.

 

Fesselbehangpflege

 

Bei Pferden mit dichtem Fesselbehang sollte dieser regelmäßig getrimmt oder sogar entfernt werden, um die Haut besser belüften und die Feuchtigkeit reduzieren zu können. Ein gepflegter Fesselbehang verhindert, dass sich Feuchtigkeit und Schmutz in den Fesseln festsetzen und die Mauke verschlimmern.

 

Vorbeugung von Mauke

 

Um Mauke vorzubeugen, ist es wichtig, die Haltungs- und Pflegebedingungen des Pferdes zu optimieren. Hier einige bewährte Vorbeugemaßnahmen:

 

Stall- und Weidehygiene

 

Die Hygiene im Stall und auf der Weide spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Mauke. Boxen sollten regelmäßig gemistet und die Einstreu trocken gehalten werden. Pferde, die viel Zeit auf der Weide verbringen, sollten bei schlechtem Wetter oder matschigen Böden Zugang zu trockenen Unterständen haben.

 

Regelmäßige Fellpflege

 

Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Fesselbeuge, insbesondere bei Pferden mit dichtem Fesselbehang, kann helfen, die ersten Anzeichen von Mauke frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Trimme den Fesselbehang bei Bedarf und kontrolliere die Haut auf Rötungen, Schwellungen oder Krustenbildung.


Stärkung des Immunsystems

 

Ein starkes Immunsystem hilft dem Pferd, Hauterkrankungen wie Mauke abzuwehren. Eine ausgewogene Fütterung mit hochwertigen Nährstoffen, ausreichender Bewegung und Stressvermeidung sind essenziell. Zusätzliche Vitamin- oder Mineralstoffergänzungen können das Immunsystem weiter stärken.

 

Fazit

 

Mauke ist eine häufige und oft hartnäckige Hauterkrankung bei Pferden, die durch eine Kombination aus Feuchtigkeit, Schmutz und geschwächtem Immunsystem verursacht wird. Mit einer gründlichen Reinigung, der richtigen Pflege und bei Bedarf gezielten Medikamenten kann die Erkrankung gut behandelt und in vielen Fällen geheilt werden.


Um Mauke vorzubeugen, ist es besonders wichtig, auf eine hygienische Haltung und regelmäßige Fellpflege zu achten, um deinem Pferd langfristig gesunde Fesseln zu ermöglichen.

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