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Pferde als heimliche Virusträger? Was Halter jetzt zur Maul- und Klauenseuche wissen müssen

MKS bedroht wieder einmal Tierbestände in mehreren europäischen Ländern. Experten raten deshalb nun auch Pferdehaltern zu Vorsicht.

Pferd mit Kuh auf Weide
(Quelle: @Katharina Bill / Unsplash)

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist aktuell auf dem Vormarsch: Nachdem Fälle in der Slowakei und Ungarn bekannt wurden, wächst auch in einem deutschen Nachbarland die Sorge vor einer Ausbreitung. Obwohl Pferde selbst nicht an der Krankheit erkranken können, stellt das MKS-Virus dennoch ein massives Risiko dar – vor allem für andere Nutztiere wie Schweine, Rinder und Schafe.


Die Landwirtschaftskammer Österreich warnt nun vor fahrlässigem Verhalten und appelliert an Pferdehalter, höchste Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um eine indirekte Übertragung zu verhindern.


Warum Pferde (und Hunde) nicht krank werden – aber trotzdem gefährlich sein können


Zwar ist wissenschaftlich belegt, dass Pferde, Hunde und Katzen nicht selbst an MKS erkranken, sie können das Virus jedoch über Hufe, Fell, Gegenstände oder Transportmittel weiterverbreiten.


Besonders problematisch wird es, wenn Pferde in Betrieben gehalten werden, in denen auch Klauentiere leben oder wenn Futter aus betroffenen Gebieten stammt.

Auch Reitveranstaltungen, Turniere und Transporte stellen ein potenzielles Risiko dar – selbst wenn dort keine MKS-empfänglichen Tiere anwesend sind.


Diese Maßnahmen sollten Pferdehalter jetzt unbedingt beachten


Die Landwirtschaftskammer gibt eine klare Liste an Vorsichtsmaßnahmen, die für jeden pferdehaltenden Betrieb sowie für Personen mit regelmäßigem Kontakt zu Pferden gelten:


1. Pferdetransporte einschränken


Transporte innerhalb Österreichs – etwa zu Turnieren oder zum Pferdekauf – sollten vermieden werden, um das Einschleppen oder Weiterverbreiten des Virus über Material, Kleidung oder Fahrzeugreifen zu verhindern.


2. Futter und Einstreu aus Risikogebieten vermeiden


Die Einfuhr von Stroh und pflanzlichem Futter aus Ungarn und der Slowakei ist verboten. Auch auf Turnieren gekauftes Heu sollte nicht mitgenommen werden. Für Mist und Gülle gilt ein Einfuhrverbot ohne behördliche Genehmigung.


3. Kontakt zu empfänglichen Tieren vermeiden


Wer mit Pferden arbeitet, sollte Betriebe mit klauentragenden Tieren meiden und den Kontakt – auch über Kleidung oder Werkzeuge – unbedingt minimieren.


4. Desinfektionsmaßnahmen verstärken


Hände, Kleidung, Schuhe und Fahrzeuge müssen regelmäßig desinfiziert werden. Besonders in Sperr- und Überwachungszonen ist dies verpflichtend.


5. Wildtiere fernhalten


Ein weiterer Übertragungsweg sind Wildtiere. Es gilt daher, den Kontakt zu unterbinden. In betroffenen Gebieten wurde außerdem ein generelles Jagdverbot ausgesprochen.


Besondere Vorsicht in Betrieben mit viel Tier- und Menschenverkehr


Die Empfehlungen richten sich besonders an Betriebe mit hohem Personen- oder Tieraufkommen, etwa Einstellbetriebe, Reitschulen, Turnierställe oder Deckstationen.


Auch Hufschmiede, Reitlehrer und Tierärzte sind aufgerufen, ihre Hygienestandards zu überprüfen und den direkten Kontakt mit weiteren Nutztieren auf ein Minimum zu reduzieren.


Fazit: Pferde nicht gefährdet, aber mögliche „Virusträger auf vier Hufen“


Die Maul- und Klauenseuche bleibt für Pferde ungefährlich – für andere Nutztiere kann sie jedoch tödlich enden. Darum gilt: Wer Pferde hält oder betreut, trägt Mitverantwortung für die Biosicherheit aller Nutztierbetriebe in der Region.


Bei Fragen stehen regionale Bauern- und Landwirtschaftskammern beratend zur Seite.


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