Moxidectin beim Pferd: Anwendung, Wirkung und wichtige Hinweise
- pferdewelten
- 22. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Moxidectin ist ein hochwirksames Antiparasitikum, das bei Pferden zur Bekämpfung verschiedener innerer und äußerer Parasiten eingesetzt wird. Es handelt sich um einen Wirkstoff aus der Klasse der Milbemycine, der insbesondere durch seine lange Wirkdauer und die Wirksamkeit gegen bestimmte resistenzgefährdete Parasiten hervorsticht.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden sind entscheidend für ihre Leistungsfähigkeit, Langlebigkeit und Lebensqualität. Ein wichtiger Aspekt der Pferdepflege ist das Parasitenmanagement, da innere und äußere Parasiten erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen können.
Zu den wirksamsten Antiparasitika gehört Moxidectin, ein Wirkstoff, der speziell für die Bekämpfung von Parasiten entwickelt wurde, die in der Pferdehaltung besonders problematisch sind.
Dieser Ratgeber bietet eine umfassende Einführung in das Thema Moxidectin. Sie erfahren, wie dieser Wirkstoff funktioniert, wann und wie er eingesetzt wird, und welche Aspekte bei der Anwendung zu beachten sind. Ob Sie ein erfahrener Pferdehalter oder ein Neuling in der Pferdepflege sind – dieser Leitfaden hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, um die Gesundheit Ihres Pferdes zu erhalten und zu verbessern.
Im Folgenden finden Sie detaillierte Informationen zu den Einsatzgebieten von Moxidectin, seiner richtigen Dosierung, den möglichen Nebenwirkungen und wichtigen Sicherheitsaspekten. Darüber hinaus werden Umweltaspekte und Strategien zur Vorbeugung von Resistenzen behandelt, um den Wirkstoff nachhaltig einzusetzen. Lesen Sie weiter, um alles Wissenswerte über Moxidectin und seine Rolle im Parasitenmanagement bei Pferden zu erfahren.
Wirkmechanismus von Moxidectin
Moxidectin wirkt gegen eine Vielzahl von Endo- und Ektoparasiten, darunter Rundwürmer (Nematoden) und einige Milbenarten. Der Wirkstoff bindet an spezifische Rezeptoren der Parasiten und führt zu einer Erhöhung der Membranpermeabilität für Chloridionen. Dies verursacht eine Lähmung und schließlich den Tod der Parasiten.
Besonders hervorzuheben ist die hohe Wirksamkeit gegen:
Große und kleine Strongyliden (Strongylus vulgaris, Cyathostominae)
Pfriemenschwänze (Oxyuris equi)
Magen-Darm-Würmer (Parascaris equorum)
Hautparasiten wie Milben (Psoroptes, Chorioptes)
Zusätzlich wirkt Moxidectin auch gegen Hypobiotische Stadien (Larvenformen), die sich im Gewebe des Pferdes über Monate einnisten können.
Einsatzgebiete von Moxidectin
Moxidectin wird hauptsächlich zur Entwurmung von Pferden verwendet. Es kommt bei Befall mit Parasiten zum Einsatz, die schwer zu kontrollieren sind oder eine besondere Resistenzproblematik darstellen. Die wichtigsten Anwendungsbereiche sind:
Regelmäßige Entwurmung: Besonders gegen kleine Strongyliden (Cyathostominae), die in Europa zunehmend Resistenzen gegen andere Wirkstoffe entwickeln.
Behandlung von Weidepferden: Reduktion des Infektionsdrucks durch Bekämpfung der Parasitenpopulation auf der Weide.
Gezielte Larvenbekämpfung: Moxidectin kann auch in larviziellen Stadien wirken, wodurch ein langfristiger Schutz erreicht wird.
Behandlung von Milbenbefall: Bei Hautparasiten wie Chorioptes-Milben, die Juckreiz und Hautschäden verursachen.
Anwendungsformen von Moxidectin
Moxidectin ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Die häufigsten Varianten sind:
Mundpaste: Diese Form wird direkt in das Maul des Pferdes appliziert. Die Dosierung erfolgt nach dem Körpergewicht des Pferdes. Eine Überdosierung sollte vermieden werden.
Kombinationsprodukte: Oft wird Moxidectin mit anderen Wirkstoffen wie Praziquantel kombiniert, um auch Bandwürmer (z. B. Anoplocephala) effektiv zu bekämpfen.
Injektionslösungen: Diese sind weniger gebräuchlich, da die orale Gabe einfacher durchzuführen ist.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung von Moxidectin richtet sich strikt nach dem Körpergewicht des Pferdes. Eine gängige Dosierung liegt bei 0,4 mg Moxidectin pro Kilogramm Körpergewicht. Es ist wichtig, das Gewicht des Pferdes möglichst genau zu bestimmen, um eine Über- oder Unterdosierung zu vermeiden.
Anwendungshinweise:
Achten Sie bei der Gabe darauf, dass das Pferd kein Futter im Maul hat, um die Wirksamkeit zu maximieren.
Achten Sie darauf, dass das Pferd die komplette Dosis schluckt.
Wiederholen Sie die Entwurmung je nach Infektionsdruck und Tierarztanweisung alle 8-12 Wochen.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Moxidectin gilt als sicher, wenn es korrekt dosiert wird. Es gibt jedoch einige Sicherheitsaspekte zu beachten:
Empfindliche Tiere: Fohlen unter 4 Monaten und stark geschwächte Pferde sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Nebenwirkungen: Seltene Nebenwirkungen können neurologische Symptome wie Ataxie, Lethargie oder Krämpfe sein. Diese treten häufiger bei Überdosierungen auf.
Wechselwirkungen: Moxidectin sollte nicht in Kombination mit anderen stark wirksamen Neurotoxinen verwendet werden.
Im Fall einer versehentlichen Überdosierung sollte sofort ein Tierarzt konsultiert werden.
Umweltaspekte
Moxidectin ist ein potenziell umweltschädlicher Wirkstoff. Es kann Wasserorganismen und Bodenmikroorganismen beeinträchtigen. Deshalb sollten Ausscheidungen entwurmter Pferde möglichst nicht in der Nähe von Gewässern oder empfindlichen Ökosystemen entsorgt werden.
Tipp: Nach der Entwurmung können Pferde für einige Tage in einem separaten Bereich untergebracht werden, um die Würmer und deren Eier sicher zu entsorgen.
Resistenzmanagement
Resistenzen gegen Antiparasitika sind ein wachsendes Problem in der Pferdehaltung. Um die Wirksamkeit von Moxidectin langfristig zu erhalten, sollten folgende Punkte beachtet werden:
Gezielte Entwurmung: Vermeiden Sie routinemäßige Entwurmungen ohne vorherige Kotprobenanalyse.
Rotationsprinzip: Wechseln Sie zwischen verschiedenen Wirkstoffklassen, um Resistenzen vorzubeugen.
Strategische Entwurmung: Setzen Sie Moxidectin nur ein, wenn ein nachgewiesener Bedarf besteht.
Fazit
Moxidectin ist ein unverzichtbarer Bestandteil im Parasitenmanagement bei Pferden, insbesondere wegen seiner langen Wirkdauer und seiner Effektivität gegen resistente Parasitenarten. Der Einsatz sollte jedoch mit Bedacht und unter Rücksichtnahme auf tierärztliche Empfehlungen erfolgen. Durch gezielte Anwendung und ein effektives Resistenzmanagement kann die Gesundheit der Pferde langfristig gesichert werden.
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