Prestigeträchtiges CSI-Turnier in Redefin steht vor dem Aus
- pferdewelten
- 16. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Jan.
Die Zukunft des international renommierten Reitturniers auf dem Landgestüt Redefin ist mehr als ungewiss. Der Grund: Der Hauptsponsor ist abgesprungen.

Die Absage des Turniers scheint unausweichlich. „Unser Hauptsponsor, die DKB, ist abgesprungen“, erklärte Veranstalter Ullrich Kasselmann. Ohne die rund 250.000 Euro Sponsorengelder kann das Turnier wirtschaftlich nicht getragen werden. Der Eintritt war bislang kostenfrei, nur Tribünenplätze wurden verkauft – Einnahmen, die bei weitem nicht ausreichten, um die hohen Kosten zu decken.
Paul Schockemöhle, ehemaliger Springreit-Europameister und langjähriger Unterstützer des Turniers, bedauerte die mögliche Absage:
„Es wäre schade, aber das Turnier war über Jahre defizitär.“
Warum zieht sich die DKB zurück?
Die Deutsche Kreditbank äußerte, dass man im Reitsport andere Prioritäten setze, ohne weitere Details zu nennen. „Wir schätzen die Bedeutung des CSI-Turniers, doch unsere Entscheidung ist endgültig“, so ein Sprecher der DKB.
Ein Wiedereinstieg sei auch in Zukunft nicht geplant. Der Grund für den Rückzug bleibt spekulativ, doch die wirtschaftlichen Belastungen des Turniers könnten eine Rolle gespielt haben.
Kann das Land Mecklenburg-Vorpommern einspringen?
Das Agrarministerium unter Minister Till Backhaus steht mit Kasselmann in Gesprächen. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte, dass eine Absage des Turniers wahrscheinlicher wird, sollte keine Lösung gefunden werden.
„Das Gestüt Redefin würde seine Rolle als Zentrum des Pferdesports verlieren“, warnte das Ministerium. Dennoch ist angesichts knapper Haushaltsmittel unklar, ob das Land die Finanzierungslücke schließen kann.
Das Landgestüt kämpft ohnehin mit finanziellen Schwierigkeiten. Im vergangenen Jahr wurden 3,2 Millionen Euro an Landesmitteln benötigt, ein Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zu 2023. Die Belastung der öffentlichen Kassen könnte eine Rettung des Turniers erschweren.
Was bedeutet das Aus für den Pferdesport?
Eine Absage des CSI-Turniers hätte weitreichende Konsequenzen. Redefin, das seit Jahren ein Treffpunkt für die Elite des Reitsports ist, würde seine internationale Strahlkraft verlieren. Auch wirtschaftlich würde das Aus negative Auswirkungen auf die Region haben, die von den zahlreichen Besuchern des Events profitierte.
Die Zukunft des Turniers bleibt ungewiss. Ob es gelingt, das Pferdefestival zu retten, hängt davon ab, ob Landeshilfen rechtzeitig bereitgestellt werden – und ob der politische Wille ausreicht, den Glanz von Redefin zu bewahren.
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