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Depressionen, Ausbeutung, Burnout: Wie schlechte Arbeitsbedingungen das Leben von Pferdepflegern ruinieren

Eine neue Umfrage der "British Grooms Association" deckt alarmierende Missstände in der Pferdebranche auf. Mangelnde Arbeitsrechte und schlechte Bedingungen schädigen nicht nur die psychische Gesundheit der Pferdepfleger, sondern bedrohen auch die Zukunft der gesamten Industrie.

Frau hält Pferd
(Quelle: @Yunus Tuğ / Unsplash)

Pferdepfleger sind oft das Rückgrat der Reitsportwelt, doch eine neue Studie zeigt: Ihre Arbeit kann sie an den Rand der Verzweiflung bringen.


Die British Grooms Association (BGA) führte im Oktober 2024 eine Umfrage durch, die das erschreckende Ausmaß schlechter Arbeitsbedingungen und deren Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von Grooms beleuchtet.


Psychische Belastungen aufgedeckt: Die unsichtbare Krise


Von den 551 Teilnehmern berichteten 65 % über Angstzustände, 58 % fühlten sich häufig unglücklich und mehr als die Hälfte gab an, an Depressionen zu leiden. Nur 11 % sagten, ihre Arbeit habe keinen negativen Einfluss auf ihre Psyche.


„Die Ergebnisse zeigen, wie sehr schlechte Beschäftigungspraktiken, wie unbezahlte Arbeit, unsichere Bedingungen und exzessive Arbeitszeiten, die mentale Gesundheit beeinträchtigen“, so das Fazit des Berichts.

Ein Teufelskreis aus Stress und Überlastung


Die Umfrage zeigt: Ungerechte Arbeitsbedingungen führen zu einem Teufelskreis. Hohe Fluktuation, Krankheitsausfälle und sinkende Produktivität erhöhen den Druck auf die verbleibenden Mitarbeiter, was die psychischen Belastungen weiter verstärkt.


„Das ist ein sich selbst verschärfendes Problem“, heißt es in der Analyse. „Ohne faire Arbeitsbedingungen riskieren wir nicht nur die Gesundheit der Grooms, sondern auch die Stabilität der gesamten Branche.“


Gute Arbeitsbedingungen machen den Unterschied


Die Umfrage liefert jedoch auch positive Erkenntnisse. Über 59 % der Befragten berichteten von guten Arbeitsbedingungen, die ihnen das Gefühl gaben, geschätzt und sicher zu sein.


Diese positiven Erfahrungen fördern nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern tragen auch zur Bindung an die Branche bei. „Wo faire Praktiken bestehen, fühlen sich die Mitarbeiter unterstützt und bleiben der Industrie treu“, heißt es im Bericht.


Ein Aufruf zur Veränderung


Die BGA betont, dass die Zeit für Veränderungen dringend ist. „Diese illegalen Praktiken sind eine Schande für unsere Branche“, sagt Lucy Katan, Direktorin der BGA gegenüber horseandhound.co.uk. „Ohne sofortige Reformen riskieren wir nicht nur die Gesundheit der Grooms, sondern auch den Ruf unserer gesamten Industrie.“


Der Bericht fordert eine branchenweite Verpflichtung zu fairen Praktiken, einschließlich geregelter Arbeitszeiten, sicherer Bedingungen und respektvoller Behandlung.


„Ein besserer Umgang mit den Beschäftigten ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern eine Notwendigkeit für die Zukunft der Pferdebranche.“

Fazit: Eine Branche am Scheideweg


Die Ergebnisse der Umfrage sind ein Weckruf. Wenn die Reitsportindustrie nicht handelt, riskiert sie, ihre talentierten und essenziell wichtigen Arbeitskräfte zu verlieren – und damit ihre Basis.


Mit fairen Arbeitsbedingungen und psychologischer Unterstützung kann jedoch eine nachhaltige Zukunft für Grooms, Pferde und die gesamte Branche geschaffen werden. Die Frage ist: Wird die Industrie diesen Weg einschlagen?


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