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Ein totes Pferd reiten: Bedeutung, Herkunft und praktische Anwendung der Redewendung

Haben Sie sich jemals gefragt, warum Sie nicht vorankommen? Vielleicht reiten Sie ein totes Pferd! Erfahren Sie jetzt, woran Sie es erkennen – und wie Sie abspringen.

Ausrufezeichen
(Quelle: @Buddha Elemental 3D / Unsplash)

Die Redewendung „ein totes Pferd reiten“ ist eine bildhafte Metapher für ein erfolgloses, aber dennoch fortgesetztes Bemühen. Sie beschreibt Situationen, in denen jemand an etwas festhält, obwohl es offensichtlich keinen Sinn mehr ergibt – sei es ein gescheitertes Projekt, eine Beziehung oder eine veraltete Strategie.


In diesem Ratgeber erfahren Sie:


  • Die genaue Bedeutung der Redewendung

  • Ihre Herkunft und mögliche Ursprünge

  • Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Lebensbereichen

  • Wie man erkennt, wann es an der Zeit ist, „abzusteigen“

  • Tipps, wie man aus einer solchen Situation herauskommt


Bedeutung der Redewendung „ein totes Pferd reiten“


Die Metapher verdeutlicht eine absurde Handlung: Jemand sitzt auf einem toten Pferd und versucht weiterzureiten, obwohl es offensichtlich nicht mehr laufen kann. Übertragen auf das reale Leben bedeutet das: Man investiert Zeit, Energie und Ressourcen in etwas, das längst gescheitert ist.


Typische Merkmale einer solchen Situation:


  • Keine Fortschritte mehr – trotz aller Anstrengungen verändert sich nichts.

  • Wiederholte Versuche ohne Erfolg – man versucht es immer wieder, aber es klappt einfach nicht.

  • Verleugnung der Realität – man klammert sich an die Hoffnung, dass sich die Situation von selbst bessert.


Herkunft der Redewendung – woher kommt das Bild?


Der genaue Ursprung der Redewendung ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch einige Theorien:


Indigene Weisheit


Oft wird behauptet, dass die Redewendung auf eine alte Weisheit indigener Völker Nordamerikas zurückgeht, die besagt: „Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab.“ Es gibt jedoch keine historischen Belege dafür, dass diese Aussage tatsächlich aus der indigenen Kultur stammt.


Militärischer Ursprung


In der Kavallerie und im Pferdesport war es von jeher sinnlos, auf einem toten oder nicht mehr leistungsfähigen Pferd zu bleiben. Möglicherweise entstand die Redewendung in diesem Kontext.


Moderne Wirtschaftswelt


Die Metapher ist besonders im Management und in der Unternehmensführung verbreitet. Dort wird sie verwendet, um gescheiterte Projekte oder ineffektive Strategien zu beschreiben, an denen dennoch festgehalten wird.


Anwendungsbeispiele – Wann reiten wir ein totes Pferd?


Die Redewendung lässt sich auf viele Lebensbereiche übertragen. Hier sind einige klassische Beispiele:


Beruf & Karriere


  • Ein erfolgloses Projekt: Das Team arbeitet monatelang an einer Idee, doch die Umsetzung scheitert immer wieder – trotzdem wird weiter investiert.

  • Ein stagnierendes Unternehmen: Eine Firma hält an veralteten Geschäftsmodellen fest, obwohl die Konkurrenz längst innovativere Wege geht.

  • Unpassende Karriere: Jemand ist seit Jahren unglücklich in seinem Job, aber wechselt nicht, aus Angst vor Veränderungen.


Beziehungen & Freundschaften


  • Eine unglückliche Beziehung: Beide Partner wissen, dass es nicht mehr funktioniert, doch sie bleiben aus Bequemlichkeit oder Angst vor dem Alleinsein zusammen.

  • Freundschaften, die nur aus Gewohnheit bestehen: Man trifft sich nur noch aus Pflichtgefühl, obwohl die Verbindung schon lange nicht mehr echt ist.


Persönliche Ziele & Gewohnheiten


  • Ein aussichtsloses Hobby: Man investiert Zeit und Geld in eine Fähigkeit, die man nicht wirklich beherrscht und auch nicht verbessern kann, hält aber dennoch daran fest.

  • Gescheiterte Vorsätze: Man versucht zum zehnten Mal eine Diät, die nie funktioniert hat, oder ein Fitnessprogramm, das einem nie gefallen hat.


Woran erkennt man, dass man ein totes Pferd reitet?


Typische Warnzeichen:


  • Sie investieren viel, aber nichts verändert sich.

  • Sie fühlen sich ständig frustriert oder erschöpft.

  • Die Motivation ist weg, aber Sie machen trotzdem weiter.

  • Andere sagen Ihnen bereits, dass es keinen Sinn mehr macht.

  • Sie klammern sich an Hoffnung, ohne realistische Grundlage.


Ein bekanntes Beispiel aus der Wirtschaft ist das "Sunk Cost Fallacy" (Fehlschluss der „versenkten“ Kosten): Man hält an einem Projekt fest, nur weil man bereits viel investiert hat – selbst wenn es offensichtlich gescheitert ist.


Wie kann man aufhören, ein totes Pferd zu reiten?


Wenn Sie merken, dass Sie an etwas festhalten, das nicht mehr funktioniert, gibt es einige Strategien, um „abzusteigen“:


  • Realität akzeptieren: Fragen Sie sich ehrlich: Hat das noch eine Zukunft oder halte ich nur aus Gewohnheit daran fest?

  • Feedback von außen holen: Andere sehen oft klarer, ob etwas noch Sinn ergibt oder nicht.

  • Neue Perspektiven entwickeln: Gibt es eine alternative Lösung? Einen neuen Weg? Eine bessere Strategie?

  • Mut zur Veränderung haben: Ja, es kann schwer sein loszulassen, aber oft ist es der einzige Weg, um weiterzukommen.

  • Schrittweise Abschied nehmen: Falls ein sofortiger Schlussstrich nicht möglich ist, hilft es, sich schrittweise davon zu lösen.


Fazit: Manchmal muss man einfach absteigen!


Die Redewendung „ein totes Pferd reiten“ beschreibt perfekt, was passiert, wenn Menschen an Dingen festhalten, die keinen Sinn mehr ergeben. Ob im Beruf, in Beziehungen oder bei persönlichen Zielen – es ist wichtig zu erkennen, wann es Zeit ist loszulassen und sich neuen Wegen zu öffnen. Denn nur wer den Mut hat abzusteigen, kann sich ein neues, lebendiges Pferd suchen!


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