Regenekzem beim Pferd: Ursachen, Symptome und wirksame Behandlungsmöglichkeiten
- pferdewelten
- 14. Nov. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Das sogenannte Regenekzem ist eine häufige Hauterkrankung bei Pferden, die in feuchten Jahreszeiten vermehrt auftritt und sowohl für das Pferd als auch den Besitzer eine belastende Herausforderung sein kann.

Typisch ist das Auftreten des Regenekzems im Herbst oder Frühling, wenn das Wetter nass und die Pferdehaut länger feucht bleibt. Ein Regenekzem verursacht oft starken Juckreiz und Hautveränderungen, die zu Sekundärinfektionen führen können.
Im Folgenden wird erläutert, wie das Regenekzem entsteht, wie Sie die Symptome frühzeitig erkennen und welche Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zur Verfügung stehen.
Was ist ein Regenekzem?
Ein Regenekzem (auch als Feuchtigkeitsekzem oder Mauke bezeichnet) ist eine entzündliche Hautreaktion, die durch übermäßige Feuchtigkeit verursacht wird. Wenn die Haut des Pferdes über längere Zeit feucht bleibt, beispielsweise durch anhaltenden Regen oder schlammige Untergründe, weicht die Haut auf und wird anfällig für Bakterien, Pilze und Parasiten.
Besonders gefährdet sind die Rückenpartie, das Krongelenk und die Fesselbeugen – also Körperstellen, die besonders leicht nass und schmutzig werden können. Auch Pferde, die eine dichte oder langhaarige Fellstruktur haben, sind häufiger betroffen.
Ursachen und Risikofaktoren
Das Regenekzem entsteht oft durch eine Kombination mehrerer Faktoren:
Anhaltende Feuchtigkeit: Regen, Schlamm oder nasses Gras führen dazu, dass die Haut für längere Zeit feucht bleibt.
Geschwächtes Immunsystem: Besonders Pferde mit einem schwachen Immunsystem, ältere oder kranke Pferde sind anfälliger.
Schlechtes Hautmilieu: Übermäßige Hautfette oder schlechte Hautpflege können ebenfalls das Risiko eines Ekzems erhöhen.
Mikroorganismen: Bakterien wie Dermatophilus congolensis, aber auch Pilze und Parasiten können sich in feuchtem Klima besonders schnell vermehren und die Haut angreifen.
Haltung: Pferde, die auf nassen Weiden oder im Matsch stehen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt.
Typische Symptome eines Regenekzems
Ein Regenekzem zeigt sich oft durch typische Hautveränderungen. Frühe Erkennung der Symptome kann den Verlauf mildern und die Heilung beschleunigen:
Juckreiz und Kratzen: Das Pferd zeigt vermehrt Juckreiz und versucht, sich zu kratzen oder an Gegenständen zu scheuern.
Krustenbildung: Auf der Haut bilden sich harte Krusten, unter denen die Haut nässt und sich entzündet.
Haarverlust: Häufig fallen die Haare an den betroffenen Stellen aus, und es entstehen kahle Stellen.
Schwellungen: Bei fortgeschrittenem Verlauf kann es zu Schwellungen und sogar zu Eiterbildung kommen.
Rötungen und nässende Hautstellen: Oft sind die entzündeten Hautstellen gerötet und feucht, da die Haut weicht und empfindlich wird.
Häufig beginnt das Regenekzem am Rücken und in der Sattellage, was bei Reitpferden zu zusätzlichen Beschwerden führt, da der Sattel Druck auf die entzündeten Stellen ausüben kann.
Behandlung des Regenekzems
Die Behandlung eines Regenekzems kann je nach Schweregrad der Symptome unterschiedlich intensiv sein. In jedem Fall ist ein frühzeitiges Handeln wichtig, um eine Verschlimmerung zu verhindern.
Reinigung und Trocknung
Die betroffenen Stellen sollten sanft mit warmem Wasser und einem milden, desinfizierenden Shampoo gereinigt werden. Wichtig ist, nur pH-neutrale Produkte zu verwenden, um die Hautbarriere nicht weiter zu schädigen.
Nach der Reinigung sollte die Haut gründlich getrocknet werden. Idealerweise kann ein sauberes Handtuch oder Föhn (auf niedrigster Stufe) verwendet werden.
Pflegeprodukte und Heilcremes
Produkte mit Inhaltsstoffen wie Zink, Teebaumöl oder Jod können helfen, die betroffenen Hautstellen zu desinfizieren und die Heilung zu fördern. Spezielle Pflegeprodukte, die die Hautbarriere stärken, sind eine Option, damit die Haut sich besser gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen wehren kann.
In hartnäckigen Fällen können kortisonfreie Cremes mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Aloe Vera oder Kamille hilfreich sein, um den Juckreiz zu lindern.
Tierärztliche Unterstützung
Falls das Regenekzem sehr ausgeprägt ist oder nicht auf einfache Behandlung anspricht, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden:
Antibiotika oder Antimykotika: In schweren Fällen, wenn Bakterien oder Pilze die Haut infizieren, können antibiotische oder antimykotische Medikamente notwendig sein.
Eventuell Schmerzlinderung: Bei sehr starkem Juckreiz oder Schmerzen können schmerzstillende Medikamente zum Einsatz kommen.
Prävention: So verhindern Sie ein Regenekzem
Vorbeugung ist der effektivste Weg, um ein Regenekzem langfristig zu vermeiden. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können:
Trockenes Umfeld schaffen: Wenn möglich, sollte das Pferd bei dauerhaft feuchtem Wetter regelmäßig in einen trockenen und sauberen Stall gebracht werden.
Hautpflege und regelmäßige Kontrolle: Pferde sollten regelmäßig kontrolliert werden, insbesondere an den gefährdeten Hautstellen wie Rücken, Kruppe und Beinen. Eine regelmäßige Fellpflege hilft, die Hautbarriere zu stärken.
Schutzdecken bei starkem Regen: Eine Regendecke kann in besonders nassen Jahreszeiten eine nützliche Investition sein, um das Fell trocken zu halten und Hautreizungen zu verhindern.
Optimale Fütterung für eine gesunde Haut: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Vitaminen und Mineralien stärkt das Immunsystem und verbessert die Hautgesundheit.
Tägliches Abspritzen und Abtrocknen nach dem Training: Nach dem Training oder Ausritt ist es ratsam, das Pferd abzuspritzen, falls es sich durchgeschwitzt hat, und das Fell anschließend gründlich zu trocknen.
Fazit: Rechtzeitig handeln und vorbeugen
Regenekzeme sind für das betroffene Pferd sehr unangenehm und können zu schwerwiegenden Hautproblemen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Wichtig ist, Symptome wie Juckreiz, Haarverlust oder Krusten frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren. Durch eine gute Pflege, ein trockenes Umfeld und eine bedarfsgerechte Ernährung können Pferdebesitzer viel zur Prävention eines Regenekzems beitragen.
Wenn das Ekzem bereits ausgebrochen ist, hilft eine regelmäßige Reinigung der betroffenen Stellen und die Anwendung geeigneter Hautpflegemittel, um das Wohlbefinden des Pferdes wiederherzustellen und die Haut schnell heilen zu lassen.
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