Rivanol beim Pferd: Anwendung, Wirkung und wichtige Hinweise
- pferdewelten
- 4. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Rivanol ist ein altbewährtes und vielseitiges Mittel in der Tiermedizin, das häufig bei Pferden zum Einsatz kommt. Es überzeugt durch seine antibakterielle Wirkung und seine einfache Handhabung, insbesondere bei der Behandlung von Wunden und Hautinfektionen.

Ob kleine Schrammen, Hautinfektionen oder die Versorgung von Wunden – im Alltag eines Pferdehalters kommen solche Situationen häufiger vor, als man denkt. Hier kommt Rivanol ins Spiel, ein altbewährtes und vielseitiges Mittel, das in der Tiermedizin seit Jahrzehnten für seine antibakterielle Wirkung geschätzt wird.
Mit seiner milden, aber effektiven Formel ist Rivanol besonders geeignet, um empfindliche Haut oder Schleimhäute zu behandeln, und hat sich bei der Versorgung von Pferden als echter Helfer bewährt.
Gerade bei der Wundversorgung ist schnelles und sicheres Handeln entscheidend, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. Dabei ist Rivanol eine unkomplizierte, gut verträgliche und leicht anwendbare Lösung, die in vielen Ställen zur Grundausstattung gehört. Doch worauf muss bei der Anwendung geachtet werden? Für welche Fälle ist Rivanol besonders geeignet, und wann sollte doch lieber der Tierarzt eingeschaltet werden?
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über den Einsatz von Rivanol bei Pferden – von der Wirkweise und den typischen Einsatzgebieten bis hin zu praktischen Tipps für die Anwendung. Egal, ob Sie bereits Erfahrung mit Rivanol haben oder sich neu mit diesem Thema beschäftigen: Mit diesem Leitfaden sind Sie bestens vorbereitet, um im Ernstfall schnell und kompetent zu handeln und die Gesundheit Ihres Pferdes optimal zu unterstützen.
Was ist Rivanol und wie wirkt es?
Rivanol, auch bekannt als Ethacridinlactat, ist ein gelbes Pulver oder eine Lösung, die in der Medizin und Tiermedizin aufgrund ihrer antiseptischen Eigenschaften geschätzt wird. Es wirkt hauptsächlich gegen Bakterien und wird eingesetzt, um Infektionen zu verhindern oder zu behandeln. Die Substanz ist relativ mild und eignet sich daher besonders gut für empfindliche Haut oder Schleimhäute.
Einsatzgebiete von Rivanol beim Pferd
Rivanol hat ein breites Anwendungsspektrum und wird in der Pferdemedizin häufig eingesetzt. Typische Einsatzbereiche sind:
Wundbehandlung
Zur Reinigung und Desinfektion offener Wunden.
Hilft, Infektionen vorzubeugen und die Heilung zu unterstützen.
Hautinfektionen
Behandlung von bakteriellen Infektionen wie Mauke oder Hautentzündungen.
Kann bei kleinen Abschürfungen oder gereizten Hautstellen Linderung verschaffen.
Schleimhautbehandlungen
Rivanol kann bei Entzündungen im Bereich der Schleimhäute, z. B. an den Nüstern, verwendet werden.
Verbandsmaterial und Wundauflagen
Rivanol-Lösungen eignen sich zur Tränkung von Verbandsmaterial, um eine kontinuierliche antiseptische Wirkung aufrechtzuerhalten.
Wie wird Rivanol angewendet?
Die richtige Anwendung von Rivanol ist entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Folgende Schritte sollten Sie beachten:
Vorbereitung
Waschen Sie Ihre Hände gründlich oder tragen Sie Einmalhandschuhe.
Säubern Sie die betroffene Stelle vorsichtig mit lauwarmem Wasser oder Kochsalzlösung.
Rivanol-Lösung herstellen
Wenn Sie Rivanol in Pulverform verwenden, lösen Sie es gemäß den Anweisungen des Herstellers (meist 0,1–0,2 %ige Lösung) in sterilem Wasser auf.
Fertige Lösungen sind direkt gebrauchsfertig.
Auftragen auf die betroffene Stelle
Tauchen Sie eine sterile Kompresse in die Rivanol-Lösung und tragen Sie sie auf die betroffene Stelle auf.
Alternativ können Sie die Lösung direkt auf die Wunde träufeln.
Verbinden (optional)
Bei Bedarf können Sie die behandelte Stelle mit einer sterilen Wundauflage abdecken und leicht fixieren.
Wiederholen
Je nach Schwere der Verletzung oder Infektion sollte die Behandlung 1–2 Mal täglich wiederholt werden.
Vorteile von Rivanol
Schonend zur Haut: Rivanol reizt die Haut kaum und ist daher ideal für empfindliche Pferde.
Einfache Anwendung: Die Lösung lässt sich unkompliziert auftragen und verteilt sich gleichmäßig.
Breite Verfügbarkeit: Rivanol ist in Apotheken oder bei Tierärzten erhältlich.
Langfristige Nutzung: Es eignet sich sowohl für akute als auch für langwierige Behandlungen.
Worauf Sie achten sollten
Empfindlichkeitstests
Manche Pferde können empfindlich auf Rivanol reagieren. Testen Sie das Mittel an einer kleinen Stelle, bevor Sie es großflächig anwenden.
Farbveränderungen
Rivanol hinterlässt gelbe Flecken auf Fell, Haut und Kleidung. Dies ist harmlos, kann jedoch kosmetisch störend sein.
Nicht für tiefe Wunden
Bei tiefen, stark blutenden oder eiternden Wunden sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Verfallsdatum beachten
Verwenden Sie nur frische Lösungen, da alte oder kontaminierte Lösungen weniger wirksam sein können.
Absprache mit dem Tierarzt
Konsultieren Sie bei Unsicherheiten oder schweren Fällen immer einen Tierarzt.
Alternative und ergänzende Mittel
Während Rivanol oft erste Wahl bei der Wundversorgung ist, können je nach Fall auch andere Mittel hilfreich sein:
Jodlösung: Für stärkere antiseptische Wirkung.
Kochsalzlösung: Für eine sanfte Reinigung ohne Wirkstoffe.
Zinksalben: Unterstützen die Heilung und schützen die Haut.
Silberspray: Bietet einen antibakteriellen Schutzfilm für Wunden.
Fazit
Rivanol ist ein bewährtes und effektives Mittel, das in keinem Stall fehlen sollte. Es eignet sich hervorragend für die schnelle Wundbehandlung, zur Desinfektion und zur Vorbeugung von Infektionen.
Mit der richtigen Anwendung und regelmäßigen Kontrollen können Sie Ihrem Pferd helfen, sich schneller zu erholen und gesund zu bleiben. Dennoch gilt: Bei Unsicherheiten oder schwerwiegenden Problemen ist der Tierarzt immer der beste Ansprechpartner.
Comments