Rückenprotektor fürs Reiten: Mehr Sicherheit auf dem Pferd
- pferdewelten
- 29. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Okt. 2024
Reiten ist ein wunderschöner und verbindender Sport, kann aber leider durchaus auch mit Risiken verbunden sein. Wie kann man vorbeugen?

Ein Sturz vom Pferd kann zu schweren Verletzungen führen, insbesondere an der Wirbelsäule. Hier kommt der Rückenprotektor fürs Reiten ins Spiel, ein essenzielles Ausrüstungsstück, das Schutz und Sicherheit bietet. In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst du, warum ein Rückenprotektor so wichtig ist, welche Varianten es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du ihn richtig pflegst.
Warum ein Rückenprotektor beim Reiten?
Unfälle beim Reiten sind oft unvorhersehbar und können schwerwiegende Folgen haben. Die Wirbelsäule ist eines der empfindlichsten Körperteile und bei einem Sturz stark gefährdet. Ein Rückenprotektor kann hier Verletzungen deutlich reduzieren oder sogar verhindern. Dabei bietet er Schutz für die:
Wirbelsäule: Verhindert Wirbelbrüche oder schwere Prellungen.
Rippen und Rücken: Dämpft Stöße und schützt vor Quetschungen.
Nackenbereich: In Kombination mit einem Nackenschutz kann die Halswirbelsäule geschützt werden.
Die Verwendung eines Rückenprotektors ist nicht nur bei Geländeritten oder im Springsport sinnvoll, sondern auch beim alltäglichen Training, da unerwartete Situationen oder Reaktionen des Pferdes immer auftreten können.
Arten von Rückenprotektoren fürs Reiten
Es gibt unterschiedliche Arten von Rückenprotektoren, die für verschiedene Reitdisziplinen geeignet sind. Diese lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:
Rückenprotektor-Westen
Diese Westen sind so konzipiert, dass sie den gesamten Rückenbereich abdecken und teilweise auch den Brustbereich schützen. Sie bestehen aus mehreren Schutzplatten, die miteinander verbunden sind, und bieten einen umfassenden Schutz.
Vorteile:
Rundumschutz von Rücken und Brust.
Flexibel und passen sich der Körperform an.
Bieten Schutz vor schweren Stößen.
Nachteile:
Oft etwas sperrig und schwerer als reine Rückenprotektoren.
Kann bei sehr warmen Temperaturen unangenehm zu tragen sein.
Klassische Rückenprotektoren
Diese Modelle decken vor allem den Rücken ab und schützen die Wirbelsäule. Sie sind weniger umfassend als Westen, aber leichter und flexibler.
Vorteile:
Leicht und angenehm zu tragen.
Weniger Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Besonders für Reitanfänger oder Dressurreiter geeignet.
Nachteile:
Bieten weniger Schutz für den Brustbereich.
Geringere Dämpfung bei seitlichen Stürzen.
Worauf beim Kauf eines Rückenprotektors achten?
Ein Rückenprotektor sollte nicht nur gut sitzen, sondern auch den notwendigen Schutz bieten. Hier sind die wichtigsten Kriterien, auf die du achten solltest:
Sicherheitsstandards und Zertifikate
Beim Kauf eines Rückenprotektors ist es essenziell, auf anerkannte Sicherheitsstandards zu achten. Protektoren müssen bestimmten Normen entsprechen, um die erforderliche Schutzwirkung zu gewährleisten. Der europäische Standard EN 1621-2 ist ein Mindestmaß für geprüfte Rückenprotektoren. Achte darauf, dass der Protektor mit diesem Standard zertifiziert ist, um ausreichenden Schutz zu erhalten.
Größe und Passform
Die richtige Passform ist entscheidend, damit der Protektor bei einem Sturz optimal schützt. Ein gut sitzender Protektor sollte den gesamten Rückenbereich, von den Schultern bis zum Steißbein, abdecken, ohne dabei zu locker oder zu eng zu sitzen.
Tipps zur richtigen Größe:
Der Rückenprotektor darf nicht in den Nacken drücken und sollte die Bewegungsfreiheit nicht einschränken.
Achte auf verstellbare Gurte oder Klettverschlüsse, um den Sitz anpassen zu können.
Er sollte sich angenehm an den Körper anschmiegen und die Bewegungen beim Reiten nicht behindern.
Material und Verarbeitung
Gute Rückenprotektoren bestehen aus stoßdämpfenden Materialien, wie z. B. Schaumstoffen oder Spezialkunststoffen, die bei einem Aufprall die Energie absorbieren und verteilen. Das Material sollte zudem atmungsaktiv sein, um auch bei längeren Ritten einen angenehmen Tragekomfort zu bieten.
Schaumprotektoren: Diese Protektoren bestehen aus einem weichen, aber dichten Material, das beim Aufprall verhärtet und so die Stöße dämpft. Sie sind flexibel und angenehm zu tragen.
Hartschalenprotektoren: Diese Modelle bestehen aus einer harten Außenschale und bieten einen sehr hohen Schutz, sind jedoch weniger flexibel und komfortabel.
Belüftung und Tragekomfort
Ein Rückenprotektor sollte auch bei warmem Wetter angenehm zu tragen sein. Achte darauf, dass das Material atmungsaktiv ist und über Belüftungsschlitze verfügt. Schweißableitende Materialien erhöhen den Tragekomfort und verhindern, dass du bei längeren Ausritten überhitzt.
Gewicht
Das Gewicht des Rückenprotektors spielt eine wichtige Rolle für den Tragekomfort. Leichtere Modelle sind weniger belastend und behindern den Reiter nicht. Besonders Kinder oder kleinere Erwachsene sollten auf das Gewicht achten, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Pflege und Wartung des Rückenprotektors
Um die Schutzwirkung deines Rückenprotektors langfristig zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege notwendig:
Reinigung:
Die meisten Protektoren können mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Verwende milde Seifenlösungen, um Schweiß oder Schmutz zu entfernen.
Vermeide aggressive Reinigungsmittel oder Maschinenwäsche, da dies das Material beschädigen könnte.
Trocknung:
Lasse den Protektor immer an der Luft trocknen, aber nicht in direktem Sonnenlicht, um das Material nicht auszubleichen oder auszutrocknen.
Lagere den Protektor an einem kühlen und trockenen Ort, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.
Überprüfung auf Schäden:
Nach jedem Sturz oder starkem Aufprall sollte der Protektor auf Risse oder Beschädigungen untersucht werden. Ist der Protektor beschädigt, muss er ersetzt werden, da er möglicherweise seine Schutzwirkung verloren hat.
Rückenprotektor für Kinder – Besonderheiten
Kinder sind beim Reiten besonders gefährdet, da sie oft noch nicht über die Reitpraxis und Körperkontrolle eines Erwachsenen verfügen. Ein Rückenprotektor für Kinder sollte leicht, flexibel und gut anpassbar sein.
Es ist wichtig, dass er bequem sitzt und nicht die Bewegungsfreiheit einschränkt, da Kinder ansonsten schnell die Lust verlieren könnten, den Protektor zu tragen. Eltern sollten regelmäßig prüfen, ob der Protektor noch passt, da Kinder schnell wachsen.
Fazit: Rückenprotektoren – Sicherheit für jeden Reiter
Ein Rückenprotektor ist ein unverzichtbares Sicherheitsfeature, das beim Reiten nicht fehlen sollte – egal ob im Gelände, beim Springen oder bei Dressurübungen. Die Wahl des richtigen Protektors hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Reitdisziplin ab. Wichtig ist, dass der Protektor gut sitzt, aus hochwertigen Materialien besteht und den erforderlichen Schutz bietet.
Mit der richtigen Pflege und Wartung leistet der Protektor einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit und Gesundheit von Reitern aller Altersklassen.
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