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Zurück in die Wildnis: Sorraia-Pferde kehren nach Alentejo zurück

Ein bahnbrechendes Projekt in Portugal bringt eine vom Aussterben bedrohte Pferderasse zurück in ihre Heimat – und legt den Grundstein für eine neue Ära des Naturschutzes.

Sorraia-Pferde
(Quelle: @The Portugal News / YouTube)

Am 16. November 2024 wurde ein ehrgeiziges Naturschutzprojekt in der für ihre weiten, malerischen Landschaften bekannten portugiesischen Region Alentejo gestartet: Die Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Sorraia-Pferde. Diese Pferderasse, die als „Zebra-Pferde“ für ihre charakteristischen Zeichnungen bekannt ist, ist eng mit Portugals Geschichte und Ökosystemen verbunden.


Unter der Schirmherrschaft des renommierten Explorers Club und mit Unterstützung des Pangea Trust wurden die Tiere auf einem 1.000 Hektar großen Anwesen freigelassen – ein Gebiet, das später als Elefantenschutzgebiet genutzt werden soll.


Die Bedeutung der Sorraia-Pferde für die Natur


Die Sorraia-Pferde gehören zu den seltensten Pferderassen der Welt und stammen ursprünglich aus dem Tal des Sorraia-Flusses. Ihr Bestand ist durch jahrzehntelange Lebensraumverluste stark geschrumpft – weltweit gibt es nur noch wenige hundert Exemplare.


Die robuste Rasse ist jedoch ein Schlüsselakteur in mediterranen Ökosystemen:


  • Sie regulieren das Wachstum von Buschland und reduzieren das Risiko von Waldbränden.

  • Ihre Bewegungen belüften den Boden und fördern die Bodengesundheit.

  • Sie schaffen Lebensräume, die die Artenvielfalt begünstigen, indem sie das Wachstum einheimischer Pflanzen unterstützen.


Ein Land erwacht zu neuem Leben


Das Anwesen, auf dem die Pferde nun heimisch werden sollen, wurde durch intensive Landwirtschaft stark geschädigt. Jahrzehntelange Eukalyptusplantagen und Rinderhaltung hinterließen ein erschöpftes Ökosystem. José Fontes, Projektleiter bei Rewilding Portugal, erklärt:


„Die Sorraias sind wahre ‚ökologische Architekten‘. Sie schaffen Bedingungen, die es anderen Wildtieren ermöglichen, zurückzukehren. Ihre Rückkehr wird das Land heilen und gleichzeitig Raum für Elefanten und einheimische Arten schaffen.“

Ein Schutzgebiet mit doppelter Mission


Das Sorraia-Projekt ist Teil eines umfassenderen Plans: Europas erstes groß angelegtes Elefantenschutzgebiet. Der Pangea Trust plant, Elefanten aus europäischen Zoos und Zirkussen hier anzusiedeln, wo sie in weitläufigen, natürlichen Lebensräumen leben können.


Kate Moore, Geschäftsführerin des Pangea Trust, betont: „Das Gelände bietet alles, was Elefanten brauchen, um frei zu leben. Mit der Unterstützung von Rewilding Portugal bringen wir das Land zurück ins Gleichgewicht und schaffen gleichzeitig eine sichere Zukunft für die Tiere.“


Prestige durch den Explorers Club


Die globale Bedeutung des Projekts wird durch die Unterstützung des Explorers Club unterstrichen, der das Vorhaben mit seiner berühmten Flagge #179 würdigte. Diese Flagge, ein Symbol für wissenschaftliche Entdeckungen, wurde bereits bei Expeditionen zum Mount Everest, Amazonas und Nordpol eingesetzt.


„Das Tragen der Flagge ist eine große Ehre“, sagt David Isserman vom Explorers Club. „Es verbindet diese Initiative mit einer langen Tradition der Forschung und Erkundung und hebt die weltweite Bedeutung der Bemühungen um die Wiederansiedlung hervor.“

Hoffnung für die Zukunft


Die Einführung der Sorraia-Pferde markiert den Beginn eines neuen Kapitels im Naturschutz. Wissenschaftler werden die Auswirkungen auf die Vegetation, die Bodengesundheit und die Artenvielfalt langfristig untersuchen, um wichtige Erkenntnisse für künftige Wiederherstellungsprojekte zu gewinnen.


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