Studie enthüllt Missstände: Viele Pferde leiden still – Experten fordern mehr Fürsorge
- pferdewelten
- 2. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Eine neue bahnbrechende Studie zeigt, dass die Bedürfnisse vieler Hauspferde nicht erfüllt werden. Jetzt fordern Experten grundlegende Änderungen im Umgang mit den Tieren, um ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Die National Equine Welfare Council (NEWC) hat eine umfassende Studie veröffentlicht, die erschreckende Erkenntnisse über das Leben vieler Hauspferde liefert. Die Untersuchung zeigt, dass Pferde oft nicht die Bedingungen vorfinden, die sie für ein erfülltes Leben benötigen.
Die Wissenschaftlerinnen Dr. Carol Hall und Rachel Kay untersuchten Faktoren wie artgerechte Bedürfnisse und die Interaktionen zwischen Mensch und Pferd. Das Ergebnis: Viele Managementpraktiken in der Pferdehaltung entsprechen nicht den natürlichen Bedürfnissen der Tiere. Fehlende Sozialkontakte, beengte Haltungsbedingungen und unzureichendes Futterangebot führen häufig zu einer schlechten Lebensqualität.
„Viele Pferde leben kein gutes Leben“
Dr. Hall brachte die Ergebnisse der Studie auf den Punkt:
„Leider leben die meisten Hauspferde nicht so gut, wie sie es könnten oder sollten. Essenzielle Bedürfnisse wie ausreichend Platz, Gesellschaft und Futter werden oft nicht erfüllt.“
Die Studie betont zudem, dass Verhaltensauffälligkeiten bei Pferden oft falsch interpretiert oder ignoriert werden. Einschränkende Praktiken verhindern, dass die Tiere unangenehmen Situationen entkommen können, was langfristig negative Auswirkungen hat.
Mensch-Pferd-Beziehung im Fokus
Ein zweiter Teil der Untersuchung beleuchtet die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Hier wird deutlich, dass menschliche Interaktionen sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere haben können.
Die Forscher betonen, dass die Lebensqualität eines Pferdes von der Balance zwischen positiven und negativen Erfahrungen abhängt. Doch viele negative Erlebnisse entstehen durch unzureichende Trainingsmethoden und unachtsames Handling.
„Es ist an der Zeit, Management- und Trainingsverfahren so zu ändern, dass sie weniger belastend und angenehmer für die Pferde werden“,
heißt es in der Studie.
Handlungsempfehlungen für ein besseres Leben
Die Forscher schlagen konkrete Maßnahmen vor, um das Leben von Hauspferden zu verbessern:
Mehr Platz, Sozialkontakte und freier Zugang zu Futter: Diese Grundbedürfnisse müssen konsequent erfüllt werden.
Besseres Handling und Training: Menschliche Interaktionen sollten so gestaltet werden, dass sie weniger stressig und positiver für die Pferde sind.
Verhaltensauffälligkeiten ernst nehmen: Schmerzen und Unwohlsein müssen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Hoffnung auf Wandel
Trotz der kritischen Ergebnisse sieht Carolyn Madgwick, Vorsitzende der NEWC, in der Studie eine Chance. „Diese umfassende Untersuchung zeigt uns, wie wir das Leben von Hauspferden verbessern können. Die Ergebnisse werden in den überarbeiteten NEWC-Richtlinien berücksichtigt, um den Tierschutz landesweit voranzutreiben.“
Die Studie ist ein Weckruf für die gesamte Pferdewelt. Sie fordert ein Umdenken im Umgang mit den Tieren und gibt klare Empfehlungen, wie ihre Lebensqualität nachhaltig verbessert werden kann. Jetzt liegt es an allen Haltern, die Erkenntnisse umzusetzen – im Sinne der Pferde und ihrer Bedürfnisse.
Comments