Teufelskralle für Pferde: Helfer bei Beschwerden des Bewegungsapparats
- pferdewelten
- 29. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Okt. 2024
Die Gesundheit von Pferden, insbesondere ihrer Gelenke und Muskeln, ist ein zentraler Punkt für Reiter und Pferdebesitzer.

Gelenkprobleme, Arthritis oder auch Entzündungen können das Wohlbefinden eines Pferdes erheblich beeinträchtigen und seine Leistungsfähigkeit einschränken. In der Naturheilkunde hat sich die Teufelskralle als wirksames Mittel zur Unterstützung bei diesen Beschwerden etabliert. Dieser Ratgeber erklärt, was die Teufelskralle ist, wie sie wirkt, in welchen Fällen sie eingesetzt werden kann und worauf bei der Anwendung zu achten ist.
Was ist Teufelskralle?
Die Teufelskralle (wissenschaftlicher Name: Harpagophytum procumbens) ist eine Pflanze, die vor allem im südlichen Afrika, insbesondere in Namibia und Botswana, heimisch ist. Ihren Namen verdankt sie den auffälligen hakenförmigen Früchten, die wie Krallen aussehen. In der Naturheilkunde wird jedoch vor allem die Wurzel der Pflanze verwendet, da sie wertvolle Inhaltsstoffe enthält, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
Die Wurzel der Teufelskralle enthält unter anderem:
Harpagosid (ein Bitterstoff)
Flavonoide
Iridoide
Phytosterine
Diese Inhaltsstoffe verleihen der Teufelskralle ihre besonderen Eigenschaften und machen sie zu einem beliebten natürlichen Mittel in der Behandlung von entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates – sowohl beim Menschen als auch bei Tieren, insbesondere Pferden.
Wirkung der Teufelskralle bei Pferden
Die Teufelskralle wird bei Pferden hauptsächlich zur Unterstützung der Gesundheit von Gelenken, Muskeln und Sehnen eingesetzt. Die Pflanze entfaltet ihre Wirkung durch mehrere Mechanismen:
Entzündungshemmende Wirkung
Die in der Teufelskralle enthaltenen Bitterstoffe, insbesondere Harpagosid, hemmen die Produktion von bestimmten Enzymen und Botenstoffen, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind. Dies kann dazu beitragen, Entzündungen in den Gelenken oder Muskeln zu reduzieren, was besonders bei Pferden mit Arthritis oder Sehnenproblemen von Vorteil ist.
Schmerzlindernde Wirkung
Die Teufelskralle wird oft bei Pferden eingesetzt, die unter chronischen Schmerzen, beispielsweise durch Arthrose oder andere degenerative Gelenkerkrankungen, leiden. Durch die Reduktion von Entzündungen können auch Schmerzen gelindert werden, was das Wohlbefinden des Pferdes steigert.
Verbesserung der Beweglichkeit
Pferde mit Gelenkproblemen oder steifen Muskeln profitieren oft von der regelmäßigen Gabe von Teufelskralle, da die verbesserte Gelenkfunktion und die Schmerzlinderung zu einer erhöhten Bewegungsfreiheit führen.
Förderung der Verdauung
Neben der Wirkung auf den Bewegungsapparat hat die Teufelskralle auch verdauungsfördernde Eigenschaften. Die Bitterstoffe regen die Produktion von Magensäure und Verdauungssäften an, was die Verdauung unterstützt und Blähungen oder Koliken vorbeugen kann.
Anwendungsbereiche der Teufelskralle bei Pferden
Die Teufelskralle wird vor allem bei folgenden Problemen eingesetzt:
Arthrose und Gelenkerkrankungen
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die häufig bei älteren Pferden auftritt. Durch den entzündungshemmenden Effekt der Teufelskralle kann die Gelenkentzündung reduziert und der Knorpelabbau verlangsamt werden. Dies führt zu einer Linderung der Schmerzen und einer Verbesserung der Beweglichkeit.
Sehnen- und Bänderverletzungen
Nach Verletzungen von Sehnen und Bändern kann die Teufelskralle die Regeneration unterstützen, indem sie Entzündungen reduziert und den Heilungsprozess fördert.
Muskelschmerzen
Bei Pferden, die unter Verspannungen oder Muskelkater leiden, kann die Teufelskralle helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu lindern.
Unterstützung älterer Pferde
Mit zunehmendem Alter neigen Pferde zu Steifheit und Schmerzen im Bewegungsapparat. Die regelmäßige Gabe von Teufelskralle kann das Wohlbefinden dieser Pferde erheblich verbessern und ihnen helfen, sich freier und mit weniger Schmerzen zu bewegen.
Pferde mit chronischen Schmerzen
Auch bei chronischen Schmerzzuständen, die nicht direkt mit Entzündungen im Bewegungsapparat zusammenhängen, kann die Teufelskralle als natürliche Alternative zu chemischen Schmerzmitteln verwendet werden.
Anwendung und Dosierung der Teufelskralle bei Pferden
Die Teufelskralle wird in verschiedenen Formen angeboten, darunter Pulver, Kapseln oder als flüssiger Extrakt. Die gängigste Form für Pferde ist das Teufelskrallenpulver, das dem Futter beigemischt wird.
Dosierung
Die richtige Dosierung hängt vom Gewicht des Pferdes und der Schwere der Beschwerden ab. Als grobe Faustregel gilt eine Tagesdosis von:
10 bis 20 Gramm Pulver für ein Großpferd (ca. 500-600 kg)
Für Ponys oder kleinere Pferde sollte die Dosis entsprechend reduziert werden.
Es ist wichtig, die Dosierung mit einem Tierarzt abzusprechen, da dieser die individuellen Bedürfnisse des Pferdes besser einschätzen kann.
Dauer der Anwendung
Die Teufelskralle sollte nicht über einen längeren Zeitraum ununterbrochen verabreicht werden. Meistens wird eine Kur von 4 bis 6 Wochen empfohlen, gefolgt von einer Pause, um den Organismus des Pferdes nicht zu sehr zu belasten. Bei chronischen Beschwerden kann die Teufelskralle in regelmäßigen Abständen über das Jahr verteilt gegeben werden.
Worauf achten bei der Verabreichung?
Es ist ratsam, die Teufelskralle langsam in die Ernährung des Pferdes einzuführen, um sicherzustellen, dass das Tier sie gut verträgt.
Die Teufelskralle sollte stets mit dem Futter gemischt werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Nebenwirkungen der Teufelskralle bei Pferden
Obwohl die Teufelskralle als natürliches Heilmittel gilt, können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten, besonders bei empfindlichen Pferden. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:
Magen-Darm-Beschwerden
Einige Pferde reagieren empfindlich auf die Bitterstoffe der Teufelskralle, was zu Magenreizungen oder Durchfall führen kann. In diesen Fällen sollte die Dosis verringert oder die Gabe ganz eingestellt werden.
Blutverdünnung
Da die Teufelskralle einen blutverdünnenden Effekt haben kann, sollte sie nicht bei Pferden eingesetzt werden, die blutgerinnungshemmende Medikamente erhalten oder bei denen ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht, zum Beispiel nach einer Operation.
Nicht geeignet für trächtige Stuten
Die Teufelskralle sollte nicht bei trächtigen Stuten angewendet werden, da sie kontraktionsfördernde Eigenschaften haben kann, die möglicherweise zu vorzeitigen Wehen führen könnten.
Worauf beim Kauf von Teufelskralle achten?
Beim Kauf von Teufelskralle für Pferde sollte auf einige Qualitätskriterien geachtet werden:
Reinheit: Achte darauf, dass das Produkt 100 % reines Teufelskrallenpulver ohne Zusätze enthält.
Herkunft: Hochwertige Teufelskralle stammt in der Regel aus kontrolliertem Anbau in Afrika.
Zertifizierungen: Produkte mit Bio-Zertifikat oder tierärztlicher Empfehlung sind oft hochwertiger und sicherer in der Anwendung.
Teufelskralle im Vergleich zu anderen Gelenkmitteln
Es gibt verschiedene weitere natürliche Mittel, die zur Unterstützung der Gelenkgesundheit von Pferden eingesetzt werden. Einige davon sind:
Glucosamin und Chondroitin: Diese Stoffe unterstützen den Gelenkknorpel und werden oft in Kombination mit Teufelskralle verwendet.
MSM (Methylsulfonylmethan): MSM ist eine Schwefelverbindung, die ebenfalls entzündungshemmend wirkt und häufig bei Gelenkproblemen eingesetzt wird.
Ingwer: Ingwer hat ebenfalls entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften und wird oft als Alternative oder Ergänzung zur Teufelskralle verwendet.
Fazit
Die Teufelskralle ist ein bewährtes, natürliches Mittel zur Unterstützung der Gelenk- und Muskelfunktion von Pferden. Durch ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften kann sie insbesondere bei Pferden mit Arthrose, Sehnenproblemen oder chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Die richtige Dosierung und eine gezielte Anwendung sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
Bevor du jedoch mit der Gabe von Teufelskralle beginnst, solltest du einen Tierarzt konsultieren, um sicherzustellen, dass das Mittel für dein Pferd wirklich geeignet ist.
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