Zinkmangel beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung
- pferdewelten
- 5. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das im Organismus vieler Lebewesen – auch bei Pferden – eine zentrale Rolle spielt. Es trägt maßgeblich zur Funktion des Immunsystems, der Hautgesundheit und des Stoffwechsels bei. Ein Zinkmangel kann deshalb vielfältige Auswirkungen haben und sollte rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Pferdes hängen stark von einer ausgewogenen Ernährung ab. Neben Makronährstoffen wie Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten spielen Spurenelemente wie Zink eine entscheidende Rolle. Obwohl es nur in geringen Mengen benötigt wird, ist Zink für den Organismus des Pferdes unverzichtbar. Es unterstützt das Immunsystem, sorgt für gesunde Haut und ein glänzendes Fell, fördert die Hufgesundheit und spielt eine zentrale Rolle bei der Wundheilung.
Doch was passiert, wenn es zu einem Zinkmangel kommt? Oft bleiben die Anzeichen zunächst unbemerkt, da sie sich schleichend entwickeln. Brüchiges Fell, schlechte Hufqualität oder eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte können erste Warnsignale sein. Ohne rechtzeitiges Eingreifen kann ein Zinkmangel jedoch schwerwiegende Folgen haben, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes erheblich beeinträchtigen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über Zinkmangel beim Pferd wissen müssen. Wir beleuchten die Ursachen, zeigen typische Symptome und erklären, wie Sie den Mangel diagnostizieren und behandeln können. Außerdem geben wir Ihnen praktische Tipps zur Vorbeugung, damit Ihr Pferd optimal mit Zink versorgt ist. Ob Freizeit- oder Turnierpferd – dieser Leitfaden hilft Ihnen, die Gesundheit Ihres Vierbeiners langfristig zu sichern.
Warum ist Zink für Pferde so wichtig?
Zink ist an einer Vielzahl von Prozessen im Körper des Pferdes beteiligt, darunter:
Immunsystem: Zink unterstützt die Abwehrkräfte und schützt das Pferd vor Infektionen.
Haut und Fell: Es ist entscheidend für die Regeneration der Haut und die Bildung eines gesunden Fells.
Hufgesundheit: Zinkmangel kann die Hornqualität verschlechtern.
Wundheilung: Zink fördert die Heilung von Verletzungen und die Zellregeneration.
Enzymfunktionen: Es ist Bestandteil vieler Enzyme, die am Stoffwechsel beteiligt sind.
Da Pferde Zink nicht selbst produzieren können, muss es über die Nahrung zugeführt werden.
Ursachen von Zinkmangel beim Pferd
Fütterungsfehler
Zinkarme Rationen: Besonders bei Pferden, die vorwiegend auf mageren Böden grasen, kann das Futter zu wenig Zink enthalten.
Ungleichgewicht von Mineralstoffen: Hohe Gehalte an Calcium, Eisen oder Kupfer im Futter können die Aufnahme von Zink behindern.
Individueller Bedarf
Junge Pferde, trächtige Stuten oder Pferde in der Rekonvaleszenz haben einen erhöhten Zinkbedarf.
Auch Stress, Wachstum oder Krankheiten können den Zinkverbrauch steigern.
Magen-Darm-Probleme
Störungen im Verdauungstrakt, wie Parasitenbefall oder chronische Durchfälle, können die Aufnahme von Zink beeinträchtigen.
Schlechte Futterqualität
Schimmel oder minderwertiges Heu und Kraftfutter können zu einer unzureichenden Zinkversorgung führen.
Symptome von Zinkmangel beim Pferd
Zinkmangel kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Haut- und Fellprobleme
Glanzloses, brüchiges Fell.
Hautentzündungen, Krustenbildung, kahle Stellen.
Verzögerte Wundheilung.
Hufprobleme
Brüchiges oder sprödes Horn.
Risse oder Spalten in der Hufwand.
Immunschwäche
Häufige Infekte oder schlechte Erholung von Krankheiten.
Wachstumsstörungen
Besonders bei jungen Pferden können Wachstumsverzögerungen auftreten.
Verhaltensänderungen
Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Reizbarkeit.
Allgemeine Schwäche
Schlechtes Allgemeinbefinden, mangelnde Leistungsfähigkeit.
Diagnose von Zinkmangel
Um einen Zinkmangel zu diagnostizieren, sind folgende Schritte notwendig:
Beobachtung der Symptome:
Achten Sie auf die oben genannten Anzeichen.
Futteranalyse:
Eine Untersuchung des Heus und der Futtermittel gibt Aufschluss über die Zinkversorgung.
Blut- oder Haaranalyse
Der Tierarzt kann den Zinkgehalt im Blut oder Haar des Pferdes messen. Diese Tests sind jedoch nur Momentaufnahmen und sollten in Kombination mit anderen Untersuchungen betrachtet werden.
Behandlung von Zinkmangel beim Pferd
Die Behandlung eines Zinkmangels erfolgt durch gezielte Zinkergänzung. Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:
Zinkpräparate
Es gibt spezielle Ergänzungsfuttermittel für Pferde, die Zink in organisch gebundener Form (z. B. Zinkchelat) enthalten. Diese sind leichter verfügbar für den Organismus als anorganische Formen wie Zinksulfat.
Dosierung
Der tägliche Bedarf an Zink liegt bei etwa 40–60 mg Zink pro kg Trockenmasse des Futters. Bei einem diagnostizierten Mangel kann der Tierarzt eine höhere Dosierung anraten.
Langfristige Fütterung
Ein Zinkmangel sollte über mehrere Wochen bis Monate behandelt werden. Eine Überdosierung ist jedoch zu vermeiden, da sie ebenfalls schädlich sein kann.
Fütterungsanpassung
Optimieren Sie das Futter Ihres Pferdes, um ein ausgewogenes Verhältnis von Mineralstoffen sicherzustellen.
Tierarztkontrolle
Regelmäßige Blut- oder Haaranalysen helfen, den Therapieerfolg zu überwachen.
Vorbeugung von Zinkmangel
Hochwertiges Futter
Setzen Sie auf qualitativ gutes Heu und Kraftfutter, das reich an Nährstoffen ist.
Mineralfutter
Verwenden Sie ein auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes abgestimmtes Mineralfutter.
Regelmäßige Kontrollen
Lassen Sie Futter und Blutwerte Ihres Pferdes regelmäßig analysieren, insbesondere bei anfälligen Pferden.
Stress reduzieren
Vermeiden Sie unnötigen Stress, da dieser den Zinkverbrauch erhöhen kann.
Fazit
Zink ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Pferdes unverzichtbar. Ein Mangel kann vielfältige und schwerwiegende Folgen haben, lässt sich jedoch durch eine gezielte Ernährung und rechtzeitige Behandlung gut beheben.
Achten Sie auf die Symptome und lassen Sie sich bei Verdacht auf Zinkmangel von einem Tierarzt beraten. Mit der richtigen Pflege und Vorsorge bleibt Ihr Pferd gesund und leistungsfähig.
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